Coronavirus
Anschober zu Corona-Rekordzahlen: "Bin in Sorge"
Gesundheitsminister Rudolf Anschober zeigt sich besorgt über die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie in Österreich.
Einleitend zur Pressekonferenz zur neuen Teststrategie in Österreich gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auch einen umfassenden Überblick über die aktuelle Corona-Situation in Österreich.
Der heutige Mittwoch habe zwar einen neuen Rekordwert bei den positiven Corona-Tests gebracht, doch würde unser Land zumindest im europäischen Vergleich noch halbwegs gut dastehen, so Anschober. Aktuell liegt die 7-Tages-Inzidenz in Österreich bei einem Wert von 111 positiven Fällen pro 100.000 Einwohner.
"Beachtliche Infektionswelle"
Zum Vergleich, in unserem Nachbarland Deutschland ist dieser mit 49 aktuell nicht einmal halb so hoch. Tschechien hingegen ist mit einem Inzidenzwert von 514 aktuell der tragische Spitzenreiter in Europa, dicht gefolgt von Belgien mit 504.
"Mich sorgt vor allem, dass wir diesen Grundtrend in Europa haben. Wir sind in dieser Situation keine Insel. Da ist offensichtlich eine beachtliche Infektionswelle in Europa im Gange", erläuterte der Gesundheitsminister weiter.
Positivrate auf neun Prozent gestiegen
Die absoluten Fallzahlen, die tagtäglich vom Innenministerium publiziert werden, könne man zumindest in Österreich nicht mit der ersten Welle im März und April vergleichen. Aktuell werde etwa vier bis fünf Mal so viel getestet wie damals.
Die zahlenbereinigte Entwicklung ist aber dennoch dramatisch, wie der Gesundheitsminister weiter erklärt. Innerhalb einer Woche hätten die aktiven Corona-Fälle um 30 Prozent zugenommen. Auch die Positivrate bei den Testungen sei gestiegen, von sechs Prozent Anfang Oktober auf mittlerweile rund neun Prozent.
Immer mehr Infizierte in Spitälern
"Was mich mit Sorge erfüllt, ist, dass immer mehr Menschen eine Spitalsbehandlung benötigen", so Anschober weiter. Aktuell sind rund 1.100 Betten mit Covid-Patienten belegt, davon rund 147 auf Intensivstationen. Derzeit stünden noch 641 Intensivbetten für weitere Kranke zur Verfügung. Österreich sei da "noch in einem guten Bereich". "Wir sind weit entfernt von Situationen wie in Frankreich oder Tschechien, wo in manchen Regionen Intensivbetten knapp werden."
Der Minister appellierte an Zusammenhalt in der Bevölkerung und die Einhaltung der Corona-Regeln, die besonders in privatem Raum oft mit Füßen getreten werden: "Wenn wir in den kommenden Wochen und Monaten keine Partys schmeißen, dann haben wir gewonnen."