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Bomben-Mord an Dugina – Russen folgen Spur nach Wien
Der russische Geheimdienst FSB hat eine Verdächtige im Bombenanschlag auf Darja Dugina ausgemacht. Diese soll jetzt in Wien gesichtet worden sein.
Ein tödlicher Bombenanschlag erschütterte am Wochenende Moskau. Eine Bombe riss den Wagen Samstagabend auf einer Autobahn in der Nähe der russischen Hauptstadt in Stücke. Die 29-jährige Tochter des rechtsnationalen Kreml-Ideologen Alexander Dugin, Darja Dugina, wurde dabei getötet. Die junge Russin folgte den Fußstapfen ihres Vaters, verbreitete in Talk-Shows Sager wie "Ukrainer sind keine Menschen. Sie alle verdienen den Tod".
Partisanen bekannten sich wenig später zu dem tödlichen Bomben-Anschlag, Russland macht die Ukraine dafür verantwortlich. Wladimir Putins Inlandsgeheimdienst FSB hat in der Zwischenzeit eine Verdächtige ausgemacht und einen Videoclip der Frau veröffentlicht.
Demnach soll die 1979 geborene Ukrainerin Natalia V. den Sprengsatz in Duginas Auto platziert haben. Sie soll schon im Juli zusammen mit ihrer 12-jährigen Tochter nach Russland gereist sein und sich in einer Wohnung nahe des Domizils von Alexander Dugin eingemietet haben – "Heute" berichtete.
Die Russen jagen nun die mutmaßliche Attentäterin mit allen Mitteln – und das könnte sie auch nach Österreich führen. Wie die "Kronen Zeitung" am Mittwoch berichtet, soll in russischen Telegram-Kanälen das Gerücht kursieren, dass Natalia V. zusammen mit ihrer Tochter aus Estland nach Wien weitergereist ist. Beide sollen Montagabend in Begleitung von zwei unbekannten Frauen in einem Hotel am Hauptbahnhof gesichtet worden sein.
Wohin sie dann verschwunden sein soll, ist selbst in der russischen Gerüchteküche unbekannt. Jedenfalls soll die Verdächtige nach einer Nächtigung ihre Flucht fortgesetzt haben. Laut "Krone" prüft das heimische Innenministerium bereits die Darstellungen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow verurteilte am Dienstag in Moskau das Attentat als "barbarisches Verbrechen" gegen Darja Dugina. "Es kann keine Gnade für die Organisatoren, Auftraggeber und Ausführenden geben", donnerte der Putin-Vertraute. Die Ermittlungen in dem Fall würden "hoffentlich bald abgeschlossen".
Verwandte der beschuldigten Frau erklärten gegenüber russischer Medien, dass sie die Bombe nicht gelegt habe. Natalia V. hätte nur Duginas Gewohnheiten ausspioniert.