Anrainer blockierten Hochwasserschutz – Ort überflutet

In der Steiermark wurde am Samstag Katastrophenalarm ausgelöst. Ein dreiminütiger Dauerton der Sirenen warnte die Bewohner davor, was wenig später tatsächlich eintrat: Mehrere Orte in den Bezirken Südoststeiermark, Leibnitz und Deutschlandsberg wurden komplett überflutet. Mancherorts stand das Wasser rund 1,20 Meter hoch in den Häusern.

Andere Orte hatten da mehr Glück. In Gössendorf wurden laut Feuerwehr Überschwemmungen dank der neuen Rückhaltebecken am Raababach gänzlich verhindert, berichtet der ORF Steiermark. Ein völlig anderes Bild zeigte sich in Gnas, der Ort stand beinahe komplett unter Wasser.

Anrainer blockieren Rückhaltebecken

Vizebürgermeister Alois Sommer führt das darauf zurück, dass der geplante Hochwasserschutz seit Jahren im Projektstatus feststecke, so der ORF weiter. Mehrere Rückhaltebecken sind bereits seit längerer Zeit geplant, auch kleinere Ortschaften der Gemeinde sollten davon profitieren. 

Scheitern tue es alleine an der stockenden Planung; fünf von 41 Betroffenen Grundstückseigentümern hätten nicht zugestimmt und nicht unterschrieben. "Grundsätzlich ist nicht jeder damit einverstanden. Es wird natürlich auch gefordert, dass lineare Maßnahmen zum Beispiel im Oberlauf vom Gnas gemacht werden. Und da muss man eben Eingeständnisse machen und die Leute auch so überzeugen, dass man das unbedingt brauchen wird für die Zukunft", so Sommer.

Und so kommt es, dass beispielsweise Thien bei Gnas heuer bereits vier Mal überschwemmt worden ist. Dass das nicht notwendig ist, zeige auch ein weiteres Beispiel, wo Rückhaltebecken viel gebracht haben. "In Raning sind wir vor circa vier fünf Jahren in Betrieb gegangen und Raning ist trocken geblieben. Das war eine hundertprozentige Wirkung."