Politik
"Anhaltende Unsicherheit" – Kurzarbeit wird verlängert
Trotz des trüben Ausblicks auf die Zukunft gibt es auch gute Nachrichten: Die Arbeitsmarktentwicklung war 2022 überraschend gut.
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher freut sich über eine "überraschend" hohes Wirtschaftswachstum im Jahr 2022, auch mit der aktuellen Lage am Arbeitsmarkt zeigt er sich zufrieden. Zu Beginn des Jahres führte das Auslaufen der Corona-Beschränkungen zu einem regelrechten "Boom", doch schon bald folgte mit dem Krieg in der Ukraine ein herber Dämpfer.
"Bereits in der ersten Jahreshälfte begann die Arbeitslosigkeit deutlich zu sinken und erreichte somit im Jahresdurchschnitt mit 332.645 Personen einen langjährigen Tiefststand", freut sich Kocher in einer Aussendung über die Krisenresistenz, die auch auf die Maßnahmen der Bundesregierung zurückzuführen sei.
"So konnten im Jahresverlauf insgesamt 588.334 Personen aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung gebracht werden. Die Zahl der beim AMS registrierten Arbeitslossuchenden ist 2022 absolut im Jahresvergleich die niedrigste seit 2012. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2022 liegt mit 6,3 Prozent auf dem niedrigsten Wert seit dem Jahr 2008."
Arbeitslosenquote 7,4 Prozent, Kurzarbeit verlängert
Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Dezember 2022 7,4 Prozent. Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit, mit 80.418 Personen auf dem niedrigsten Dezember-Stand seit 2013 liegt. "Um auch die Jugendarbeitslosigkeit weiter zu senken, legen wir 2023 gemeinsam mit dem AMS einen Schwerpunkt auf die Förderung von jungen Menschen am Arbeitsmarkt", kündigt Martin Kocher an.
Zur Kurzarbeit sind Ende 2022 3.586 Personen vorangemeldet. Ende 2021 wurden noch 233.769 Personen abgerechnet. "Vor dem Hintergrund anhaltender Unsicherheit in geopolitischer Hinsicht wurde die Kurzarbeit in ihrer derzeitigen Form bis Mitte 2023 verlängert. So soll sichergestellt werden, dass die Kurzarbeit als Kriseninstrument rasch zur Verfügung steht, falls es notwendig werden sollte", so Kocher.
Inflation wird zurückgehen
In Sachen Wirtschaftswachstum hält der Minister fest: "Dank erfolgreicher Aufholprozesse nach der Zeit der besonders restriktiven Corona-Beschränkungen, insbesondere einem wieder erstarkenden Tourismus, war das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2022 überraschend hoch. Mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und damit einhergehenden Effekten wie der Teuerung und den Störungen globaler Lieferketten hat sich die Konjunktur ab dem zweiten Halbjahr deutlich eingetrübt. Diese Eintrübung ist vor allem auf die massiv abgekühlte Weltwirtschaftsentwicklung zurückzuführen, die die österreichische Exportwirtschaft belastet. Dank der Entlastungspakete für private Haushalte blieb jedoch der private Konsum eine Stütze der Konjunktur in Österreich."
Die Inflation erreichte im Oktober den vorläufigen Höhepunkt von 11 Prozent und war damit auf dem höchsten Stand seit 70 Jahren, aktuell liegt sich immer noch bei 10,6 Prozent. "Für 2023 wird derzeit vorsichtig eine Abschwächung der Inflationsdynamik prognostiziert, doch diese hängt von vielen Faktoren ab, die von Österreich nur in geringem Ausmaß beeinflusst werden können. Fest steht: Auch im neuen Jahr werden wir unser Bestes tun, um alle Menschen und Betriebe in Österreich in unsicheren Zeiten so gut es geht zu unterstützen", so Kocher abschließend.