Österreich
Andenken an tote Babys einfach im Müll entsorgt
Unbekannte entsorgten Andenken an Sternenkinder auf einem Klagenfurter Friedhof einfach im Müll. Nun werden der oder die Täter gesucht.
Eltern von sogenannten Sternenkindern – Babys, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind – haben es schon schwer genug, einen Tag wie Muttertag zu überstehen. Um Trost zu spenden, stellte Bernadette Kohlweis, Obfrau des Vereins "Wandelstern", daher am Klagenfurter Sternenkinder-Friedhof Annabichl kleine Andenken zur freien Entnahme zur Verfügung, berichtet "5min.at".
Doch statt auf den Gräbern der Sternenkinder landeten die von Frauen gestalteten Engelchen, Kerzenpackungen und kleinen Ketten im Müll. Kohlweis – selbst Mutter von zwei Sternenkindern – bekam daraufhin Fotos von den Basteleien im Müll zugeschickt: "Mir wurde richtig schlecht und die Tränen standen mir in den Augen. Es hat mich selbst als betroffene Mama auch sehr gekränkt", meint die Kärntnerin zu "5min.at".
Viele Andenken konnten gerettet werden
Zum Glück konnten viele Andenken unbeschädigt aus den zwei Mülleimern gerettet werden. Und Kohlweis lässt sich von dieser pietätlosen Aktion nicht entmutigen: "Ich erlebe seit der Gründung von Wandelstern und der ehrenamtlichen Arbeit immer wieder starken Gegenwind – aber Flugzeuge heben auch mit dem Wind ab und genauso sehe ich auch meinen Verein."
Auch zuständige Referentin in Klagenfurt, Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ), zeigte sich laut "5min.at" über den Vorfall empört: "Es ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, dass es Menschen gibt, die so etwas tun. Niemand hat das Recht, hier einzugreifen und Erinnerungstücke wegzunehmen und einfach achtlos in den Müll zu werfen!", so Wassermann. Der Sternenkinder-Friedhof sei für hinterbliebene Eltern und gerade für Mütter am Muttertag ein besonderer, emotionaler Ort des Gedenkens.
Hinweise zu Tätern gesucht
Nun werden über die sozialen Medien sachdienliche Hinweise zu den Tätern gesucht.