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900 € für Strom – Anbieter: "Handeln gewinnorientiert"

Nach dem "Heute"-Bericht über eine horrende Stromrechnung meldet sich nun der Energieanbieter zu der Causa und erklärt die Preisentwicklung.

Maxim Zdziarski
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Die schwerkranke Alleinerziehende hat mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen.
Die schwerkranke Alleinerziehende hat mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen.
Privat

Die alleinerziehende Susanne R. bekam vor kurzem eine extrem hohe Stromrechnung nach Hause zugestellt. Statt den ursprünglichen 91 Euro schlug der Stromverbrauch allein im Jänner mit knapp 900 Euro zu buche – "Heute" berichtete. Da die 35-Jährige an einer schweren Krankheit leidet, die sie momentan arbeitsunfähig macht, ist das Geld im Haushalt knapp. Die bevorstehende Operation muss sie zudem selbst bezahlen – das spitzt die finanzielle Lage der Familie weiter zu. 

Nachdem der Stromanbieter für eine Stellungnahme gegenüber "Heute" zunächst nicht erreichbar war, meldete sich das Unternehmen nun zu Wort. "Die Kundin hat einen börsenindizierten Tarif abgeschlossen. Dabei wird das Preisniveau der Börsen an den Kunden weitergegeben", erklärt ein Sprecher der Energieanbieters Schlaustrom.

Chancen und Risiken

Diese Tarife würden daher gleichzeitig Chancen und Risiken bieten. "Unsere Kunden haben insbesondere in den Jahren 2019 und 2020 sehr vom damaligen günstigen Preisniveau profitiert." Seit Mitte 2021 sieht man sich jedoch mit rasanten Preissteigerungen an den Börsen konfrontiert. Das spüren nun auch die Endverbraucher. Darüber habe man versucht mit Informationsschreiben aufzuklären. "Seit November 2021 lassen wir alle Kunden, auch bei aufrechter Bindungsfrist, vorzeitig aus dem Vertrag", so der Energieanbieter weiter.

Schlaustrom: "Kein Auftrag soziale Härtefälle zu unterstützen"

Schlaustrom fand es zudem "bemerkenswert", dass Susanne R. sich nicht an das Unternehmen gewendet haben soll, sondern direkt an die Öffentlichkeit ging. Die 35-Jährige versicherte gegenüber "Heute", dass es sehr wohl telefonische Kontaktversuche gegeben habe: "Leider konnte mir telefonisch niemand weiterhelfen. Als ich dann eine E-Mail schickte, kam als Antwort nur kurze Zeit später die erste Mahnung." 

"Wir haben als Unternehmen der Strom- und Gasbranche gewinnorientiert zu handeln, haben jedoch keinen Auftrag, soziale Härtefälle – auch wenn diese in der Einzelbetrachtung bedauerlich sein mögen – zu unterstützen", so Schlaustrom abschließend.

Susanne R. hat mittlerweile ihren Vertrag mit dem Energieanbieter gekündigt. Die 900-Euro-Rechnung wird sie dank einer hilfsbereiten "Heute"-Leserin nun doch bezahlen können. 

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