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AMS stufte invaliden Wiener als "arbeitsunwillig" ein

Ein invalider Wiener musste sich beim AMS anhören, dass er zu faul sei, um arbeiten zu gehen. Erst nach einer Vorsprache glaubte man ihm.

Maxim Zdziarski
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Ärger über AMS in Wien-Favoriten
Ärger über AMS in Wien-Favoriten
Daniel Schreiner, Privat

Nach den "Heute"-Berichten über AMS-Kurse im Lockdown und Drohungen der Mitarbeiter ihren Klienten die Bezüge zu streichen, wenn sie an diesen nicht teilnehmen würden, beschloss auch der 58-jährige Gerhard aus Wien seine Geschichte zu erzählen.

Der Favoritner ist gelernter Baumöbel-Tischler. Leider ist er corona-bedingt derzeit arbeitslos und findet nur schwer einen Job, nicht zuletzt, weil er zu 60 Prozent körperlich beeinträchtigt ist. Doch das wollte ihm beim AMS im Herbst 2019 offenbar niemand abkaufen.

Wiener musste Behinderung beweisen

Als er zuvor bei einer Bewerbung bekannt gab, dass er zu einem großen Teil invalid sei, wurden ihm die Bezüge gestrichen: "Die haben mich einfach gesperrt und die Behinderung als Arbeitsunwilligkeit ausgelegt", erzählt der verärgerte 58-Jährige im Gespräch mit "Heute". Er selbst sei allerdings dazu verpflichtet, seinen künftigen Arbeitgeber über den Behindertenausweis zu informieren.

Nach langem Hin und Her bekam der Wiener einen Termin beim AMS, um die Sache ein für alle mal zu klären: "Erst nachdem ich persönlich vorgesprochen habe, wurde meine Sperre aufgehoben." Zwischenzeitlich konnte der Wiener doch noch eine Arbeit als Taxler finden. "Durch die Corona-Pandemie ist aber jetzt auch dieses Geschäft nahezu ausgestorben", erzählt Gerhard. Nun sitzt er also wieder zu Hause und muss erneut Bewerbungen schreiben. 

ÖVP-Behindertensprecher Erol Holawatsch reagiert verärgert: "Das Wiener AMS sollte mehr Fingerspitzengefühl in solchen Fällen beweisen. Behinderte Personen verdienen die beste und professionelle Betreuung vom Arbeitsmarktservice und den dortigen Mitarbeitern."

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