Steiermark

AMS-Kunde bessert sich Geld mit falschen Impfpässen auf

Ein Bezieher von Sozialleistungen in der Steiermark soll aus Deutschland gefälschte Impfpässe bestellt und gewinnbringend weiterverkauft haben.

Clemens Pilz
Ein Notstandsgeld-Bezieher verkaufte gefälschte Impfpässe. Nun musste sich der Mann vor Gericht verantworten.
Ein Notstandsgeld-Bezieher verkaufte gefälschte Impfpässe. Nun musste sich der Mann vor Gericht verantworten.
Stefan Puchner / dpa / picturedesk.com

Die Ressentiments mancher Bevölkerungsgruppen gegen die lebensrettende Corona-Impfung hatten sich während der Pandemie zum echten Gewinnbringer für manch halbseidene Geschäftsleute entwickelt. Auch ein Steirer wollte ein Stück vom Kuchen und ließ sich von Impfgegnern für offensichtlich illegale Leistungen gutes Geld bezahlen – während er "nebenbei" auch noch Notstandshilfe bezog. 

Der Steierer, der sich nun vor dem Grazer Straflandesgericht verantworten musste, bestellte 43 gefälschte Impfpässe mit Chargenaufklebern und Impfstellen-Stempel aus Deutschland und verkaufte sie um gutes Geld weiter. Mit diesen konnten seine "Kunden" etwa Zutrittsbeschränkungen umgehen, ohne sich tatsächlich gegen das Corona-Virus impfen zu müssen.

An sich schon ein unsauberes Geschäft, doch dem nicht genug, bezog der beim AMS gemeldete Mann währenddessen auch noch Sozialleistungen. Das Einkommen aus den Impfpass-Verkäufen vermeldete er nicht. "Dass er Einkünfte aus illegalen Geschäften nicht dem AMS bekannt gibt, ist wenig überraschend", so der Verteidiger des Mannes.

Codewort "Gelber Muskateller"

Er sei auf die Idee gekommen, da ihn viele "aus der Impfgegner-Szene darum gefragt haben. Die wussten, dass ich was auftreiben kann". Werbung habe er für seine Leistung nicht gemacht. 50 Bis 100 Euro habe er pro Impfpass auf den Einkaufspreis aufgeschlagen, einige Impfpässe – sie wurden unter dem Codewort "Gelber Muskateller" kommuniziert – habe er aber auch einfach verschenkt.

Angeklagter kommt mit Diversion davon

Glück für den Angeklagten: Der Richter glaubte dem Mann laut "Kleiner Zeitung", dass er lediglich einen geringen Gewinn erwirtschaftet hatte und "das kleinste Rädchen in der ganzen Gelber-Muskateller-Geschichte" war. Fazit: Eine Diversion mit einer Geldbuße von 1.700 Euro.