Wirtschaft

AMS-Chef will jetzt auch an "Pensionsschrauben" drehen

Zuletzt schlug AMS-Chef Kopf mit seiner Forderung nach einem Nebenjob-Ende für Arbeitslose Wellen. Nun soll auch an Pensionsschrauben gedreht werden.

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AMS-Chef Johannes Kopf
AMS-Chef Johannes Kopf
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Die heimische Arbeitsmarktpolitik soll noch im heurigen Herbst reformiert und neu aufgestellt werden. Ein Punkt betrifft die Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose. Diese können derzeit nämlich bis zu 457 Euro im Monat durch Nebenjobs verdienen. AMS-Vorstand Johannes Kopf kündigte jüngst ein Ende dieser Regel an – und schlug große Wellen damit. Viele der betroffenen sind entsetzt über das Kopf-Vorhaben

Auch ÖGB-Chef Wolfgang Katzian zeigt sich alles Andere als überzeugt von einem Aus für den AMS-Nebenverdienst. Er hält dies sogar für "entwürdigend". (Mehr dazu hier >>)

"An Pensionsschrauben drehen"

Nun brachte der AMS-Chef einen weiteren Vorschlag ein. In einem Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" erläuterte der AMS-Geschäftsführer Johannes Kopf, er geht davon aus, dass man auch "an den Pensionsschrauben" drehen wird müssen, um das Arbeitskräftepotenzial zu erhalten.

Zwar verweist er dabei darauf, dass der Wirtschaftsstandort auch künftig von der Zuwanderung zum Arbeitsmarkt profitieren werde. Allerdings gebe es weitere Potenziale, vor allem bei Frauen in Teilzeit oder durch einen späteren Pensionsantritt.

Wirtschaft durch Zuwanderung massiv gestärkt

"Wir werden auch weiterhin Zuwanderung haben – und brauchen" so Kopf. Seit 2009 sei die Zahl das Arbeitskräftepotenzial aus Beschäftigten und Arbeitslosen von 3,654 auf 4,178 Millionen Menschen angestiegen. Einen Anstieg habe es dabei sowohl bei der Zahl der Inländer als auch der Zuwanderer gegeben, erklärte Kopf.

Die Wirtschaftsleistung sei parallel dazu um 70 Milliarden Euro gewachsen. "Der Wirtschaftsstandort ist also durch diese Zuwanderung massiv gestärkt worden."

Demografischer Wandel zu bewältigen

Damit könnte der demografische Wandel  auch in Zukunft bewältigt werden, erläutert Kopf. Es gebe neben der Zuwanderung nämlich auch weitere Potenziale – etwa bei Frauen, Pensionen, Menschen mit Behinderung sowie durch überregionale Vermittlung und höhere Schulabschlüsse.

Weiters erklärte der AMS-Chef, dass es aber auch in den Betrieben ein Umdenken braucht. Jene müssten laut ihm ihre Kriterien für die Mitarbeitersuche ändern: "Wenn ich aber nur nach dem jungen, gesunden inländischen Mann suche, der nicht langzeitarbeitslos ist, dann sind das nur mehr sieben Prozent unserer Kunden", führte der ASM-Vorstand als Beispiel an.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com