Politik
AMS-Chef in ZIB2: "Langer Lockdown wäre furchtbar"
AMS-Chef Kopf spricht in der ZIB2 über die Lockdown-Auswirkungen. Eine Verlängerung wäre für die Wirtschaft eine Katastrophe.
20 Tage Lockdown ausgerechnet in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit sind ein gewaltiger Dämpfer für die heimische Wirtschaft. Das hat auch gravierende Folgen auf den Arbeitsmarkt, zahlreiche Saisonarbeiter bekommen keinen Job, viele müssen in Kurzarbeit. Dazu ist AMS-Chef Johannes Kopf in der heutigen "ZIB2 am Sonntag" von Martin Thür geladen.
Die heutige Ausgabe von Österreichs wichtigster Nachrichtensendung ging allerdings nicht ganz glatt über die Bühne. Der Werbeblock nach dem Tatort endete abrupt, anstatt der "ZIB2"-Signation sahen Zuseher aber nur ein ORF-Testbild. Nach einigen Sekunden peinlicher Stille wollte die Technik aber dann doch.
"Nach einem pannenreichen Start herzlich Willkommen zur Zeit im Bild 2 am Sonntag", startete ORF-Star Martin Thür mit seiner Begrüßung. Kurz darauf kam es zum nächsten Hoppala. Beim Anmoderieren eines Beitrags wurde der Anchorman von der eingespielten Musik unterbrochen und musste den Satz neuerlich beginnen.
Weniger Arbeitslose als befürchtet
Dann konnte es aber auch wirklich losgehen, mit dem Hauptprogramm der Sendung: der Lockdown und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. AMS-Chef Johannes Kopf rechnet mit einer halben Million Österreichern in Kurzarbeit. "Nicht so wild" werde die Präsentation der Arbeitslosenzahlen in dieser Woche, sagt Kopf überraschend im Studio-Interview. "Bisher wurde uns nicht die Tür eingerannt".
"Sind gar nicht so viele"
Die Lockdown-Situation sei dramatisch, doch "wir haben einfach gemerkt in der ersten Woche, dass nicht so viele Arbeitssuchende dazugekommen sind", so der Vorstand weiter. Die Unternehmen seien wegen des Arbeitskräftemangels der letzten Monate dieses mal vorsichtiger geworden. Rund 4.000 Betriebe mit rund 20.000 Beschäftigten seien seit März durchgängig in Kurzarbeit gewesen. "Das sind gar nicht so viele", sagt Kopf.
Wie lange dauert der Lockdown?
Einen dreiwöchigen Lockdown könne die Wirtschaft also mit blauen Flecken überstehen, fasst Thür zusammen. Doch danach werde es kritisch. Der Vorschlag eines "Super-Shopping-Sonntags" werde zwar Umsätze reinbringen, doch "der eine Tag wird jetzt nicht den großen Unterschied machen", so Kopf zu der jüngst aufgekommenen Idee. "Es ist jetzt eine Frage, wie lange dauert der Lockdown. Ein langer Lockdown wäre furchtbar."
"Das war eine pannenreiche ZIB2 am Sonntag", verabschiedete sich Thür sichtlich gut gelaunt am Ende von den Zusehern mit einem vielsagenden Kopfnicken: "Aber Pannen bringen Glück! Starten Sie gut in die neue Woche". Dem können wir uns nur anschließen.