Coronavirus
Ampel-Paukenschlag: Erstes Bundesland wird nun orange
Landeschef Hans Peter Doskozil musste heftige Kritik an seinen Öffnungsplänen einstecken. Nun wird das Burgenland auf Orange geschalten.
Von 5. November 2020 bis 4. Februar 2021 waren alle Bundesländer auf der Corona-Ampel rot. Die Lage besserte sich vor allem in Vorarlberg, sodass Mitte März wieder erste Öffnungen möglich waren. Das hatte wiederum zur Folge, dass das Ländle von einer Inzidenz bei 59 auf zeitweise 250 anstieg. Bereits am 31. März waren wieder alle Bundesländer rot.
Offenbar ist damit nun Schluss. Am Donnerstag findet die wöchentliche Tagung der Ampel-Kommission statt. Das dazugehörige Arbeitsdokument zur Risikoeinstufung zeigt acht Mal "sehr hohes Risiko" (rot) und ein Mal "hohes Risiko" (orange). Sollten die Mitglieder der Diskussionsgrundlage folgen (was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Fall sein wird) wird das Risiko für das erste Bundesland um eine Stufe reduziert.
Burgenland rückgestuft
Dabei handelt es sich, "Heute"-Infos zufolge, um das Burgenland. Die rohe 7-Tages-Inzidenz der vergangenen Kalenderwoche beträgt 86,6, am 4. Mai sogar nur noch 79,5. Die guten Werte liegen offenbar auch nicht an der Anzahl der Tests. Mit über 30.000 pro 100.000 Einwohner ist man sogar Bundes-Vizemeister hinter Vorarlberg (45.705) und sogar vor Wien (27.329).
In dieser Risikostufe verweilt man nun sogar schon über drei Wochen lang. Darüber hinaus beträgt der Belag auf den Intensivstationen 29,3 Prozent – deutlich unter der Systemrisiko-Grenze von 33 Prozent.
Am morgigen Donnerstag wird das Burgenland lediglich 26 Neuinfektionen an den Krisenstab des Bundes melden. Eine Woche zuvor waren es noch 49. Die Inzidenz sollte deswegen auch weiterhin sinken. Noch vor wenigen Wochen musste sich Landeschef Hans Peter Doskozil aufgrund seiner Aufsperrpläne heftige Kritik gefallen lassen. Diese kam auch von der eigenen Vorsitzenden: Pamela Rendi-Wagner warf ihm in der ZiB 2 vor, ein zu hohes Risiko zu nehmen.
Die Befürchtungen der Virologin haben sich (bisher) nicht bewahrheitet – und die burgenländischen Kinder können seit zwei Wochen wieder zur Schule gehen; darüber hinaus sind Handel und körpernahe Dienstleister offen.