Österreich
Amokläufer wollte zweimal freiwillig ausreisen
Der 23-jährige Afghane, der am Mittwoch in Wien vier Menschen niederstach, stellte zweimal einen Ausreiseantrag, zuletzt zwei Tage vor der Tat!
Am Mittwoch stach der 23-jährige afghanische Staatsbürger Jafar S. auf der Praterstraße einen dreiköpfige Familie nieder, anschließend am Praterstern einen Landsmann.
Vergangenes Jahr hatte Jafar S. in der Justizanstalt Klagenfurt eine mehrmonatige Haftstrafe wegen Drogenhandels abgesessen. Nach seiner Entlassung wurde er jedoch nicht abgeschoben, da er laut Aussage der Polizei unmittelbar danach untergetaucht sei.
Jedoch hat Jafar S. erst diesen Montag – zwei Tage vor der Tat – einen Antrag auf freiwillige Ausreise zurück nach Afghanistan gestellt, wie der "Kurier" am Freitag berichtete. Es war nicht sein erster derartige Antrag.
Erster Ausreise-Antrag bereits 2016
Wie berichtet, kam der junge Afghane 2015 – im Alter von 20 Jahren – im Zuge der großen Fluchtbewegung nach Österreich und suchte um Asyl an. Im darauffolgende Jahr gab der Afghane laut "Kurier"-Recherchen an, in sein Heimatland zurückkehren zu wollen.
Er stellte einen Antrag beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) – dieser wurde bewilligt. "Das Geld lag schon bereit", sagte ein Insider der Tageszeitung. Sein Ausreisezertifikat holte der Afghane jedoch nicht ab. Stattdessen rutschte er in die Suchtgiftszene am Praterstern ab.
Bis dato ist sein Asylverfahren nicht abgeschlossen. Spätestens am Wochenende soll die U-Haft über ihn verhängt werden.
(red)