Wien
Nun fix – in sechs Wiener Spitälern wird gestreikt
Am Mittwoch werden die Beschäftigten der Wiener Ordensspitäler für einige Stunden die Arbeit niederlegen.
Die ursprüngliche Forderung nach einem Lohnplus von 500 Euro bleibt aufrecht. Diese kommunizierte die Belegschaft der sieben Wiener Ordensspitäler bereits in der zweiten Verhandlungsrunde. Eigentlich wäre der aktuelle Kollektivvertrag noch bis Februar gültig, doch angesichts der Teuerungskrise will man schon jetzt nachverhandeln – zum Unverständnis der Betreiber.
Spitäler wollen 17 Prozent mehr Lohn – sonst Streik >>
Diese sind Gemeinnützige Einrichtungen und auf den Finanzierungsrahmen mit der Stadt Wien angewiesen. "Wir machen keine Gewinne, wir werden von der öffentlichen Hand finanziert und daher sind wir auf eine kostendeckende Finanzierung seitens der Stadt Wien angewiesen", hieß es in einer Stellungnahme vergangene Woche. Rund 25 Prozent der Wiener Patienten werden dort versorgt.
"Keine Wahl"
Doch nun wird ernst gemacht: "Nachdem sich nahezu 100 Prozent der Beschäftigten der Ordensspitäler im Rahmen einer Befragung für einen Streik ausgesprochen haben, haben die Gremien der Gewerkschaft vida einen Warnstreik beschlossen", erklärt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida.
Der Warnstreik findet am Mittwoch, 23. November 2022, in den Wiener Ordensspitälern Speising, Barmherzige Brüder, Barmherzige Schwestern, St. Josef, Herz-Jesu und Göttlicher Heiland von 8.15 bis 11 Uhr statt.
"Die Kolleginnen und Kollegen haben zwei Jahre lang an vorderster Front gegen das Coronavirus gekämpft und müssen jetzt den ihnen zustehenden Gehaltserhöhungen nachlaufen. Diesen Reallohnverlust werden wir gemeinsam mit der Gewerkschaft vida nicht akzeptieren", sagt Stefan Ferenci, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer. "Die Arbeitgeber haben uns keine andere Wahl gelassen", ist Gewerkschafter Mjka empört.
53 Euro angeboten
Seitens der Betriebe habe man lediglich eine Einmalzahlung angeboten, die für eine Krankenpflegerin im zehnten Dienstjahr etwa 53 Euro ausgemacht hätte. "Ein Warnstreik ist unausweichlich, damit die Beschäftigten endlich das Einkommensplus bekommen, das ihnen zusteht", so Gewerkschafter Mjka: "Es muss klar sein, dass es für die Kolleginnen und Kollegen eine massive Abgeltung der Teuerung geben muss. Unsere Forderung nach plus 500 Euro monatlich bleibt aufrecht."
Fachbereichsvorsitzender Mjka betont, dass man die Arbeitgeber zeitgerecht eine Woche vorher über den Warnstreik informiert habe. "Die Arbeitgeber sind angehalten, einen Notfallplan zu erarbeiten", so der Gewerkschafter und schließt: "Für uns ist aber klar, dass zu keiner Zeit Gefahr für PatientInnen besteht. Es wird zu Verspätungen und Verschiebungen von aufschiebbaren Operationen kommen, aber es werden zu keiner Zeit Menschen gefährdet sein."