Tierische Missstände

Am Meiselmarkt werden Tiere unbarmherzig gequält

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) macht auf grausame Tierquälerei auf Wiener Fischmärkten aufmerksam und erstattet Anzeige.
17.12.2024, 11:34

Bereits im Vorjahr deckte der Verein gegen Tierfabriken bei zwei Fischverkaufsständen in Ottakring tierquälerische Misshandlungen von Karpfen auf. Auch heuer waren Mitarbeiter des Vereins unterwegs, um Kontrollen bei drei Lebensmittelmärkten durchzuführen – mit erschreckendem Ergebnis. Vor allem am Meiselmarkt findet brutale Tierquälerei an lebenden Karpfen statt.

„Es ist unfassbare, brutale Tiermisshandlung, die wir am Meiselmarkt beobachtet haben“
Mag. Erich SchacherlCampaigner für Fisch und Wassertiere

Augenhöhle als Griff

"Nachdem ein zirka 2,5 kg schwerer Karpfen mit einem Kescher aus einem Hälterungsbecken geholt wird, drückt der Fischhändler plötzlich dem lebenden Karpfen mit zwei Fingern die Augen ein, nutzt die Augenhöhlen also wie einen Griff und hebt den bei vollem Bewusstsein extrem leidenden Karpfen dann hoch. Erst dann betäubt er den Karpfen mit drei Schlägen auf den Hinterkopf und tötet ihn anschließend. Das ist Tierquälerei der schlimmsten Art", zeigt sich Schacherl schockiert.

Schwerste Misshandlung: um den Fisch aus dem Becken zu heben, drückt der Mann dem Karpfen bei vollem Bewusstsein mit den Fingern die Augen ein. Anzeige!
Schwerste Misshandlung: um den Fisch aus dem Becken zu heben, drückt der Mann dem Karpfen bei vollem Bewusstsein mit den Fingern die Augen ein. Anzeige!
VGT

Bauch nach oben

Der VGT erstattete natürlich sofort Anzeige und machte die Behörden darauf aufmerksam. Doch nicht nur ein Fischhändler sei den Tierschützern negativ aufgefallen, denn ein paar Meter weiter musste man Fische mit dem Bauch nach oben schwimmend im Hälterungsbecken entdecken. "Treiben Fische mit dem Bauch nach oben in einem Wasserbecken, stimmt etwas nicht. Das kann schlechtes Wasser sein, zu wenig Sauerstoff im Wasser oder die Fisch sind krank bzw. tot. Das ist ein Ernstfall."

Einige Tiere haben Wunden. Das kann durch die Enge der Haltung, Gewalt beim Transport oder die Brutalität beim Herausfischen passieren.
Einige Tiere haben Wunden. Das kann durch die Enge der Haltung, Gewalt beim Transport oder die Brutalität beim Herausfischen passieren.
©VGT

Lautlose Schwimmer

Tierliebhaber gehen davon aus, dass Fische öfter bei den Tierschutzgesetzen unbeachtet bleiben, weil sie nicht schreien. Ihre Qual und ihre Schmerzen werden lautlos ertragen und schüren deshalb weniger Mitleid bei den Verantwortlichen. In mehreren Fischbecken wurden auch Verletzungen der baldigen "Weihnachtskarpfen" festgestellt, doch wen interessiert es schon?

Vielleicht doch lieber kein Karpfen zu Weihnachten?

Der Weihnachtskarpfen, den immer noch viele Menschen als kulinarische Besonderheit zum Weihnachtsfest sehen, ist ein Symbol für Tierleid und Tiermissbrauch. Das hat sich bei der Fischmarktrecherche des VGT deutlich gezeigt.

Der VGT bittet, heuer auf den Weihnachtskarpfen zu verzichten. Mag. Erich Schacherl: "Wir appellieren an alle, eine bewusste Entscheidung des Mitgefühls zu treffen und heuer auf den Kauf und Verzehr des Weihnachtskarpfens zu verzichten."

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 18.12.2024, 09:39, 17.12.2024, 11:34
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