Steiermark

Altes Ehepaar wurde Lockvogel für falsche Polizisten

Ein altes Ehepaar wurde im Bezirk Graz-Umgebung Opfer der Betrugsmasche von falschen Polizisten.

Heute Redaktion
Das Ehepaar kaufte im Auftrag der Betrüger Goldmünzen und versteckte diese in Nähe des Wohnhauses.
Das Ehepaar kaufte im Auftrag der Betrüger Goldmünzen und versteckte diese in Nähe des Wohnhauses.
Getty Images/iStockphoto/BeyondImages (Symbolbild)

Bereit seit Mitte November 2022 soll das Ehepaar dreimal täglich manipulative Anrufe von unterschiedlichen Betrügern erhalten haben. Die Täter nutzten dabei eine altbekannte Masche – das Paar solle unter dem Vorwand von "Einbrüchen in der Nachbarschaft" der falschen Polizei als Lockvogel dienen.

Gefälschtes Schreiben der Oberstaatsanwaltschaft Wien

Bei den Telefonaten meldete sich anfangs ein Polizist der Polizeiinspektion Karlauerstraße. Laut Angaben der Opfer könnte er einen österreichischen Dialekt gesprochen haben. Die weiteren Gespräche führte das Paar schlussendlich mit einem gewissen Kommissar Steiner von Interpol Wien. Laut Angaben der Opfer sprach er einen norddeutschen Akzent und trat äußerst kompetent und höflich auf. Die falschen Polizisten hätten dem Ehepaar erklärt, dass zwei Bandenmitglieder der Einbrüche gefasst worden seien und man das Paar als Lockvogel bräuchte, um weitere Bandenmitglieder festnehmen zu können. Unter Vergabe von Codewörtern "Altpapier und Gelber Sack", solle Bargeld im Nahbereich des Wohnhauses in einem Plastiksack bzw. einer Tasche übergeben werden. Als Beweis erlangten die Betrugsopfer ein gefälschtes Schreiben der Oberstaatsanwaltschaft Wien, worin ihnen zugesichert wurde, dass eventuelle finanzielle Verluste abgesichert wären.

Anzeige erstattet

Kurz vor Weihnachten 2022 bemerkte das männliche Opfer erstmals Unstimmigkeiten und begann nachzufragen. Erst im Jänner 2023 erkannte das Ehepaar, dass sie Betrugsopfer falscher Polizisten wurden und erstatteten Anzeige bei der richtigen Polizei. Im angeführten Zeitraum kam es insgesamt zu drei Übergaben von zuvor extra im Auftrag der Täterschaft angekauften Goldmünzen direkt im Nahebereich des Wohnhauses.

Fernwartezugriffe auf das Konto des Paars

Zusätzlich kam es zu Onlineüberweisungen an diverse ausländische Konten. Ersten Ermittlungen zufolge führten die Betrüger Fernwartezugriffe auf das Konto des Ehepaars durch. Wie dies möglich war, ist laut Landeskriminalamt Steiermark noch nicht geklärt und Gegenstand laufender Ermittlungen.

Präventionsmaßnahmen

Die Polizei warnt, dass Betrüger einfallsreich seien und ihre Vorgehensweise ständig ändern würden. Sie weist darauf hin, dass die "echte Polizei" niemals Bargeld oder Wertgegenstände am Telefon fordert. Im Zweifel solle man immer mit der "echten Polizei" Rücksprache halten und betrügerische Anrufe melden.

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