Politik
Also doch? SPÖ-Babler schließt Koalition mit ÖVP nicht
"Mit dieser ÖVP nicht", poltert Andreas Babler im ORF-Interview – jedoch nicht ohne sich doch noch eine schwarze Hintertüre offen zu halten.
Mit dem Titel "Zurück zur Gerechtigkeit" ist der neue SPÖ-Chef derzeit auf großer Tour durch Österreich. Im parteiinternen Wahlkampf hatte er zuletzt eine Zusammenarbeit mit der "radikalisierten ÖVP" ausgeschlossen. Einer ÖVP, die "brutal die Errungenschaften der Arbeiterschaft zerstört“ und kaum mehr von der FPÖ abgrenzbar sei. Doch im Interview mit dem Ö1-"Journal zu Gast" lässt sich Andreas Babler auch eine schwarze Hintertüre offen.
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Nachdem es offenbar aus den roten Landesparteien in Wien, Oberösterreich und Tirol Kritik an seiner So-gut-wie-Absage an die ÖVP gegeben hat, macht der 50-Jährige nun einen So-gut-wie-Rückzieher. "Mit einer ÖVP, so wie sie jetzt beinand‘ ist", könne er nicht koalieren, so der SPÖ-Chef. "Mit dieser ÖVP im Umfeld mit [Immobilieninvestor Rene] Benko, die nichts gegen die Teuerung unternimmt, die den Sozialstaat zerschlägt, geht es nicht. Aber es werden sich in der ÖVP hoffentlich wieder vernünftige Kräfte durchsetzen."
Nur die FPÖ wird ausgeschlossen
Prinzipiell sei er aber "mit allen verhandlungsbereit, bis auf die FPÖ", stellte Babler abschließend noch einmal fest. Dass die SPÖ derzeit mit dem Linkskurs in den Umfragen zurückliegt, lässt er nicht gelten: "Es ist kein dezidierter Linkskurs, sondern ein sozialdemokratischer Kurs. In unserem Programm geht es um Gerechtigkeit und das wird sehr gut aufgenommen."
Und was sagt eigentlich die ÖVP dazu? "Niemand in diesem Land weiß genau, was die SPÖ eigentlich will. Wohl nicht einmal Babler selbst“, kommentiert der Generalsekretär der Volkspartei, Christian Stocker, das Ö1-Interview des SPÖ-Chefs.