Lebensmittelpreise explodieren

Alma A. (40) kann sich nicht einmal Milch leisten

Laut AK sind selbst die billigsten Lebensmittel teurer geworden. "Seit Corona" kann sich Alma A. (40) die Milch im Supermarkt nicht mehr leisten.

Wien Heute
Alma A. (40) kann sich nicht einmal Milch leisten
Alma A. kauft im Sozialmarkt Wien
Helmut Graf

Das Leiden der Betroffenen wird immer größer. Eine Studie der Arbeiterkammer zeigt: Seit der Teuerungswelle im September 2021 gingen die Preise für günstige Lebensmittel durch die Decke. Penne-Nudeln und Mehl wurden um rund 90 Prozent teurer, Teebutter und Sonnenblumenöl um 64 Prozent. Selbst Grundnahrungsmittel wie Eier, Brot und Milch sind betroffen. Unter den aktuellen Teuerungen leiden vor allem Personen mit geringem Einkommen. "Heute" traf Alma A. (40) – eine Betroffene – zum Gespräch.

Pampers sind so teuer
Alma A. (40)
von den Teuerungen betroffen

Seit Corona kauft die 40-Jährige vermehrt im Sozialmarkt in Wien-Donaustadt. Der Lohn ihres Partners und ihr Karenzgeld reichen nicht aus, um das Leben der Familie – das Paar hat ein junges Kind – zu bestreiten. "Pampers sind so teuer", klagt sie. Wohnbeihilfe bekommt die Familie nicht. Ihr Mann hat immer gearbeitet. Er verdient nur 1.800 Euro. Allein die Miete macht schon 1.000 Euro aus.

Viele können nur mehr im Sozialmarkt einkaufen

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    Der Sozialmarkt Wien (SMW) befindet sich in Donaustadt.
    Der Sozialmarkt Wien (SMW) befindet sich in Donaustadt.
    Helmut Graf

    Die 40-Jährige hat in der Karenz ein Einkommen von 500 Euro. Daneben beziehen sie noch 200 Euro Familienbeihilfe. Nach Abzug aller Fixkosten bleiben der dreiköpfigen Familie noch 1.000 Euro zum Leben. Insgesamt kauft Alma A. seit fünf Jahren im Sozialmarkt. In den "normalen" Supermarkt geht sie selten. "Dort kaufe ich nur was mit Rabatt-Pickerl", erzählt die Mutter. Nach Corona sei alles viel zu teuer.

    Mittlerweile liegt die Armutsgefährdungsschwelle bei 1.500 Euro
    Alexander Schiel
    Sozialmarkt Wien

    "Früher lag die Armutsgefährdungsschwelle bei 830 Euro, mittlerweile liegt sie bei 1.500 Euro", bemerkt Alexander Schiel, der Gründer des Sozialmarkts Wien. In dem Markt können sozial benachteiligte Menschen dringend benötigte Waren zu stark reduzierten Preisen beziehen.

    "Im Sozialmarkt ist die Milch leistbar und kostet einen Euro, im Supermarkt 1,29 Euro", erklärt Alma A. Überhaupt sei früher alles billiger gewesen. Vor dem Kind bezog die heutige Mutter einen Lohn von 1.200 Euro. "Damals konnte man noch davon leben", meint sie als sie sich auf die Zeit vor Corona bezieht.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Preise für Lebensmittel sind seit Corona stark gestiegen, was besonders Menschen mit geringem Einkommen, wie Alma A.(40), hart trifft
    • Sie kauft nun vermehrt im Sozialmarkt, da ihr das Einkommen ihres Partners und ihr Karenz-Geld nicht ausreichen, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu decken
    red
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