Innerhalb weniger Tage nach der Wahl einigten sich ÖVP, SPÖ, FPÖ und die neue Liste von Kanber Demir auf eine Zusammenarbeit.
"Wer willens ist, konstruktiv und ohne parteipolitische Scheuklappen an der Weiterentwicklung unserer Stadt mitzuarbeiten, der wird für mich immer Partner sein. Ich bin sehr froh, dass dies auch die Vertreter der SPÖ, der FPÖ und Gemeinderat Demir so gesehen haben. Somit konnte ich mit den Genannten zum Glück sehr rasch Einigungen erzielen", so Wr. Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (VP).
Zweiter Vizebürgermeister und Landtagsabgeordneter Rainer Spenger (SPÖ) sagt: "Für meine Fraktion war nach dem erfreulichen Wahlergebnis klar, dass wir auch hinkünftig mitgestalten wollen – und dies sogar in noch stärkerer Form als in den letzten Jahren. Aus diesem Grund freut es mich auch sehr, dass ich nunmehr als Wohnungsressort verantworten darf. Nicht zuletzt deshalb, da das Thema 'Wohnen' in Zukunft noch wichtiger sein wird und es darum ja auch eines der Hauptanliegen unserer Wahlbewegung war."
Gemeinderat und Landtagsabgeordneter Philipp Gerstenmayer (FPÖ) meint: "Unsere Zugewinne bei der Gemeinderatswahl waren für mich ein ganz klarer Auftrag, in den nächsten fünf Jahren die Stadt federführend mitzugestalten. Da sind wir den Wählerinnen und Wählern im Wort. Die neue Ressortverteilung bietet für meine Fraktion die Möglichkeit, unseren Weg im Sozialen und bei der Sicherheit engagiert weiterzugehen und gleichzeitig im Sport und bei der Jugend Akzente zu setzen. Ich freue mich auf die dritte Auflage dieser bunten Zusammenarbeit."
Gemeinderat Kanber Demir sagt: "Ich habe dem Bürgermeister angeboten, dass ich als Bürger mit türkischem Migrationshintergrund bereit bin, im Integrationsbereich mitzuarbeiten und meinen Beitrag zu einem besseren Miteinander zu leisten. Es freut mich sehr, dass er dieses Angebot annehmen wird und ich in den nächsten Jahren als 'Integrationsgemeinderat' tätig sein werde."
Fix ist, dass die ÖVP für die Ressorts Finanzen, Bildung, Wirtschaft, Kultur, Gesundheit, Infrastruktur, Stadtentwicklung, Mobilität, Integration und Blaulicht federführend zuständig sein wird. Auf die SPÖ entfallen die Agenden Wohnen, Umwelt, Bauen, Stiftungen, Denkmäler und Archiv. Die FPÖ präsentiert die Bereiche Soziales, Sport, Jugend und Sicherheit. Bei der Wahl war die VP auf 35,85 % (minus 9,16%), die SP auf 26,46 % (plus 0,31 %) und die FP auf 20,67 % (plus 6,57 %) gekommen.
Mit den Grünen und den NEOS wurde keine Einigung auf eine Zusammenarbeit erzielt. Bürgermeister Schneeberger dazu: "Die beiden Fraktionen haben aus unterschiedlichen Gründen eine Zusammenarbeit nicht angestrebt. Das ist zu akzeptieren. Meine bzw. unsere Hand bleibt aber natürlich ausgestreckt. Ich hoffe auf eine punktuelle Zusammenarbeit mit dem gesamten Gemeinderat im Sinne der Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädter."
Kritik kommt von den Grünen: "Die rot-blauen Helden haben den Wahlverlierer auf den Thron gesetzt", beide Parteien würden erneut an der kurzen Leine von Klaus Schneeberger hängen.