Niederösterreich
Alko-Unfall: Ermittlungen offenbar gegen Cobra-Chef
Der Alkounfall von zwei Cobrabeamten führt nun doch zu einem Ermittlungsakt. Es dürfte gegen Cobra-Chef Bernhard Treibenreif erhoben werden.
Nach dem Cobra-Gate wurden nun doch Ermittlungen gegen eine bekannte Person (Anm.: namentlich bekannt) eingeleitet. Wie heikel der Akt ist, zeigt die Zuständigkeitsprüfung: Die Staatsanwalt Wr. Neustadt (NÖ) hatte den Akt der Oberstaatsanwaltschaft Wien vorgelegt, diese wies ihn der Staatsanwaltschaft Korneuburg (NÖ) zu - alles dazu hier.
„Wir prüfen nun, ob ein Anfangsverdacht vorliegt. Es wurde Anzeige gegen einen namentlich bekannten Beamten erstattet“, so Korneuburgs Sprecher und Staatsanwalt Josef Mechtler. Laut dem Staatsanwalt sei eine Vorlage bei der Oberstaatsanwaltschaft nicht unüblich.
Wie berichtet hatten zwei Personenschützer der Cobra bei der Kanzlergattin Mitte März auf einen runden Geburtstag angestoßen, dann einen Alko-Unfall gebaut. Ein Beamter hatte immerhin 1,2 Promille intus. Er soll drei Bier, einen Spritzer und Stamperl getrunken, aber wenig gegessen haben.
Laut einem fünfseitigen anonymen Brief eines Cobrabeamten soll dann versucht worden sein, den Vorfall zu vertuschen. Und der Kanzler soll sich an Cobra-Chef Treibenreif gewandt haben. Es folgte ein parlamentarische Anfrage sowie eine Pressekonferenz von Karl Nehammer - mehr dazu hier.
Auch Cobra will anzeigen
Jetzt soll geprüft werden, ob tatsächlich Anstrengungen zur mutmaßlichen Vertuschung unternommen worden waren. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Cobra will wiederum auch Anzeige wegen Verletzung der Amtsverschwiegenheit erstatten - denn noch immer ist der Verfasser des anonymen Schriftstückes unbekannt.