Ukraine

Atomkraftwerk Saporischschja nach Beschuss abgeschaltet

Das Atomkraftwerk in Saporischschja wurde nach einem erneuten Beschuss heruntergefahren.

20 Minuten
Immer wieder gerät das Atomkraftwerk Saporischschja unter Beschuss.
Immer wieder gerät das Atomkraftwerk Saporischschja unter Beschuss.
EPN / Action Press/Sipa / picturedesk.com

Kurz vor dem geplanten Eintreffen der Fachleute der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im Atomkraftwerk Saporischschja sind in der nahe gelegenen Kleinstadt Enerhodar erneut Kämpfe ausgebrochen. Ein Reaktor des von russischen Soldaten besetzten Kernkraftwerks Saporischschja musste nach Angaben des Betreibers nach einem Beschuss in der Nacht heruntergefahren werden.

Notschutz aktiviert

"Infolge eines erneuten Mörserbeschusses der russischen Besatzungstruppen am Standort im AKW Saporischschja wurde der Notschutz aktiviert und der in Betrieb befindliche fünfte Reaktor abgeschaltet", teilte die ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Donnerstag auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Weiter in Betrieb ist Reaktor Nummer sechs, der die Anlage mit dem nötigen Strom versorgt. Darüber hinaus sei auch eine Stromleitung beschädigt worden, so Enerhoatom. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Seit Wochen machen sich die russische und die ukrainische Seite gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich.

Stromausfall in Enerhodar

Zudem soll es in der Stadt Enerhodar in der Nähe des AKW laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS einen Stromausfall geben. Der von den russischen Besatzern eingesetzte Verwaltungsangestellte Olexandr Wolga habe erklärt, in der Stadt gebe es kein Licht. Das sei aber kein Grund für einen Abbruch der geplanten Visite von Fachleuten der IAEA.

Anreise der IAEA-Fachleute verzögert sich

Die IAEA-Inspektoren sind nach eigenen Angaben auf dem Weg zum AKW Saporischschja auf ukrainischem Gebiet für drei Stunden festgehalten worden. IAEA-Chef Grossi habe persönlich mit dem ukrainischen Militär verhandelt, um weiter voranzukommen, teilt die IAEA mit. Grossi sei entschlossen, das AKW – wie geplant – noch am Donnerstag zu erreichen.

1/8
Gehe zur Galerie
    Die russische Nationalgarde patrouilliert vor dem von Russland kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja in der Nähe der Stadt Enerhodar in der Ukraine.
    Die russische Nationalgarde patrouilliert vor dem von Russland kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja in der Nähe der Stadt Enerhodar in der Ukraine.
    EPN / Action Press/Sipa / picturedesk.com
    An der Unterhaltung teilnehmen