Wien

Aktivisten rüsten sich: Räumungsalarm in Protest-Camp

Noch Donnerstagnacht befürchten man eine polizeiliche Räumung durch die Stadt Wien. Im Camp sammeln sich Menschen, Blockaden werden errichtet. 

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<em>"Heute"</em> hat die Lobau-Aktivisten am Abend vor der befürchten Räumung auf der besetzten Baustelle in Wien-Donaustadt besucht.
"Heute" hat die Lobau-Aktivisten am Abend vor der befürchten Räumung auf der besetzten Baustelle in Wien-Donaustadt besucht.
Denise Auer 

Auf der besetzten Baustelle in der Hausfeldstraße (Wien-Donaustadt) ist man in höchster Alarmbereitschaft. "Alles deutet darauf hin, dass noch heute von der Polizei geräumt werden soll", warnen Lobau-Aktivisten auf ihrem Telegram-Kanal. Beim Lokalaugenschein von "Heute" wird gerade eine Art Einsatzbesprechung abgehalten. Nachtwachen müssen eingeteilt werden und man legt fest, wer sich durch "Lock-on's", eine Art Handfessel, wo ankettet. Andere Personen werden für Gespräche mit der Polizei zuständig sein.

Aktivisten verschanzen sich auf "Tripods" 

Aufgestellt wurden auch sogenannte "Tripods": Im Camp hat man drei Stück der hohen Gestelle aus drei Holzbeinen, an deren Spitze Aktivisten in einer Schaukel sitzen. Um sie von dort herunterzubekommen, müssten Polizisten hinaufklettern – eine schwierige Angelegenheit, wodurch die Räumung erschwert werden soll.

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    Vor der befürchteten Räumung des Lobau-Camps in der Hausfeldstraße (Wien-Donaustadt) werden neue Behausungen noch wetterfest gemacht.
    Vor der befürchteten Räumung des Lobau-Camps in der Hausfeldstraße (Wien-Donaustadt) werden neue Behausungen noch wetterfest gemacht.
    Denise Auer

    Über Social Media mobilisieren die Aktivisten weiter Menschen, um sie vor Ort zu unterstützen: "Viele Quellen sagen uns, dass die Räumung für heute Nacht geplant ist. Aktuell sind wir 30 bis 40 Personen, aber wir erwarten, dass am Abend noch viele dazukommen", schildert Lucia Steinwender (23), Sprecherin von "LobauBleibt" zu "Heute"

    "Von uns geht keine Eskalation aus"

    Sollte es tatsächlich zu einem Aufeinandertreffen der Aktivisten mit der Polizei kommen, betont Steinwender: "Man macht sich Sorgen, wie die Beamten vorgehen und ob jemand verletzt werden wird. Von uns wird keine Eskalation ausgehen." Den Grund für eine nächtliche Räumung sieht die Aktivistin in einer ganz bestimmten Sorge der Stadt begründet: "Die Stadt hat Angst vor Bildern, auf denen Polizisten junge Menschen wegtragen, aber wir haben nur noch unsere Köper, um uns gegen das Projekt zu wehren", sagt sie. Denn Widerstand will man auch durch Sitzblocken leisten.