Erstmals in Österreich

AKH: Minimal-invasive OP am schlagenden Herzen geglückt

Am AKH Wien wurde erstmals eine Herz-OP minimal-invasiv durchgeführt. Bisher musste dafür das Brustbein geöffnet und das Herz stillgelegt werden.

Wien Heute
AKH: Minimal-invasive OP am schlagenden Herzen geglückt
Martin Andreas war einer jener Ärzte, die die neue Operations-Methode an der Trikuspidalklappe durchführten.
MedUni Wien/ AKH Wien

Es war eine Premiere, die an der Universitätsklinik für Herzchirurgie von AKH Wien und MedUni Wien stattgefunden hat. Erstmals konnte eine innovative Operation an der Trikuspidalklappe, dem Einlassventil der rechten Herzkammer, durchgeführt werden. Besonders dabei war, dass weder das Brustbein geöffnet noch das Herz stillgelegt werden musste.

Minimal-invasiver Eingriff am Herzen

Vor rund 30 Jahren wurde der Patient zum ersten Mal an der Trikuspidalklappe operiert. Mithilfe der neuen OP-Methode konnte das Risiko bei dem aktuellen Eingriff besonders gering gehalten werden. Das spezielle Nahtsystem (RAM Device), das diesmal zum Einsatz kam, ermöglichte das Einsetzen der neuen Herzklappe über einen sehr kleinen Schnitt. Durch einen kleinen Zugang an der seitlichen Brustwand wurde so die Herzklappe am schlagenden Herzen komplett ersetzt.

Das hier verwendete neue Herzklappen-Modell (Mitris) wurde erst kürzlich in Europa zugelassen und verspricht besonders lange Haltbarkeit.

Bisher schwer zu behandeln

Aufgrund ihrer Komplexität gilt diese Herzklappe als besonders schwer zu behandeln und eine Operation, um bei einem hochgradigen Defekt die Herzklappe zu ersetzen, birgt ein höheres Sterberisiko als andere Herzklappen-Eingriffe. Noch komplexer ist ein Eingriff an der Trikuspidalklappe, wenn diese bereits in der Vergangenheit operiert wurde, da häufig Vernarbungen entstanden sind.

Herzklappenersatz mit Bioprothese eingesetzt

Einem Team rund um Martin Andreas und Iuliana Coti von der Universitätsklinik für Herzchirurgie von MedUni Wien und AKH Wien, unter der Leitung von Daniel Zimpfer, ist diese OP nun zum ersten Mal gelungen. Komplett endoskopisch und damit besonders schonend konnte der Herzklappenersatz mit einer neuen Bioprothese durchgeführt werden. Die innovative OP-Methode wurde am Christian Doppler-Labor für Mikroinvasive Herzchirurgie an der MedUni Wien gemeinsam mit internationalen Experten im Bereich der total-endoskopischen Chirurgie erarbeitet.

"Bei der Operation ist es gelungen, die Anwendung einer in der Herzchirurgie etablierten und besonders schonenden Methode für Eingriffe bei der Trikuspidalklappe zu erweitern. Damit haben nun bereits in der Vergangenheit operierte Patient:innen eine minimal-invasive, komplett endoskopische Behandlungsmöglichkeit für einen komplexen Eingriff", so Martin Andreas von der Universitätsklinik für Herzchirurgie und Leiter des CD-Labors für Mikroinvasive Herzchirurgie.

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    Am AKH Wien wurde erstmals erfolgreich eine minimal-invasive Methode angewandt, um die Trikuspidalklappe zu operieren.
    Am AKH Wien wurde erstmals erfolgreich eine minimal-invasive Methode angewandt, um die Trikuspidalklappe zu operieren.
    MedUni Wien/ AKH Wien

    Patient ist wohlauf

    Schon eine Woche nach dem Eingriff konnte der Patient das Krankenhaus in sehr gutem Zustand verlassen. Die erfolgreiche Anwendung der neuen OP-Methode markiert einen Meilenstein in der Herzchirurgie und bietet vielversprechende Perspektiven für Patienten, die komplexe Re-Operationen am Herzen benötigen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Erstmals wurde an der Universitätsklinik für Herzchirurgie von AKH Wien und MedUni Wien eine innovative minimal-invasive Operation an der Trikuspidalklappe durchgeführt, bei der weder das Brustbein geöffnet noch das Herz stillgelegt werden musste
    • Dank dieser neuen OP-Methode können Patienten, die zuvor an der Trikuspidalklappe operiert wurden, eine komplett endoskopische Behandlungsmöglichkeit für einen komplexen Eingriff erhalten
    • Dies eröffnet vielversprechende Perspektiven für die Herzchirurgie
    red
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