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AKH-Direktion wurde geimpft, Mitarbeiter noch nicht
Während die Direktion des Wiener AKH in der 1. Phase geimpft wurde, warten einige Mitarbeiter der Kategorie 1 immer noch auf eine Immunisierung.
Um Mitarbeiter aus Hochrisikogebieten zu schützen, erhalten diese priorisiert eine Impfung gegen das Coronavirus. Ein Angestellter des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) in Wien, der anonym bleiben möchte, erhebt nun aber schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber und die Direktion des Spitals.
"Immer wieder wird behauptet, dass das Personal und die Mitarbeiter im Gesundheitsbereich, die viel Kontakt zu einer großen Anzahl an Personen haben, entsprechend des Impfplans geimpft wurden", erzählt der Mann. "Ein Großteil des AKH-Personals ist aber immer noch nicht immunisiert, obwohl die ärztliche Direktion, die nicht in die Kategorie 1 fällt, bereits eine Impfung bekommen hat."
180 Patienten pro Tag
Bei den noch nicht immunisierten Kollegen soll es sich um Pfleger, Schwestern und Therapeuten handeln, die täglich ausschließlich im Kopfbereich der Patienten untersuchen und therapieren würden, berichtete der Angestellte weiter. "Oft können die Patienten aber keine FFP2-Maske oder anderen Mundschutz tragen, da es der behandelnde Körperteil so verlangt. Pro Woche hat jeder von uns bis zu 180 Patienten."
Laut dem Angestellten des AKH sollen er und weitere Mitarbeiter nun außerdem nur noch mit Astra Zeneca geimpft werden. "Genau deshalb sind wir verärgert und enttäuscht", erklärt er. "Personal das kaum Personenkontakt hat, wird mit Pfizer Biontech geimpft und die an vordester Front bekommen den Impfstoff, der fast nicht wirksam ist."
Impfplan von MA 15 überprüft
"Der Impfplan des AKH Wien richtet sich nach den Vorgaben des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, wonach prioritär Mitarbeiter aufgrund ihrer Tätigkeit mit erhöhtem Infektionsrisiko durch den Kontakt mit vielen Personen, die Schutzimpfung erhalten sollen", klärt Karin Fehringer, Pressesprecherin des AKH Wien, auf.
Impfkoordinatoren haben dabei die Kategorisierung und Einteilung der Mitarbeiter übernommen, wodurch auch eine Bevorzugung ausgeschlossen werden kann, so Fehringer. Das soll auch von einer unangemeldeten Überprüfung durch den Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) am 11. Februar bestätigt worden sein.
"Impfung für Führungskräfte unerlässlich"
Die Vergabe oder Art des Impfstoffes kann das AKH Wien nicht beeinflussen und erfolgt durch die Stadt Wien, erklärt Fehringer außerdem. Astra Zeneca soll "zugelassen, sicher und in hohem Maß wirksam" sein.
Warum die Mitarbeiter der Direktionen bisher eine Impfung erhalten haben, erklärt die Pressesprecherin so: "Sie sind in Covid-bedingten Einrichtungen, wie der Impfstelle oder den Teststellen für Patienten und Mitarbeiter tätig und somit der Kategorie 2 zugeordnet."
Eine Impfung für die Führungskräfte des Wiener Gesundheitsverbundes soll ebenfalls unerlässlich gewesen sein, da das Top-Management der Krankenanstalten in Zeiten einer Pandemie auch seinen Führungsaufgaben uneingeschränkt nachkommen muss.
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