Wirtschaft
Aufgedeckt – Inflation kostet jeden 400 Euro pro Monat
Einen Durchschnittsverdiener kostet die Teuerung monatlich 406 Euro im Vergleich zu 2021, rechnet die Arbeiterkammer vor. Sie fordert Preiseingriffe.
Wie berichtet ist die Inflation im August 2023 wieder leicht angestiegen: Während sie im Juli noch auf 7 Prozent gesunken ist, liegt sie jetzt bei 7,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Vor allem Gas, Fernwärme und Wohnungsmieten sind momentan die Inflationstreiber. Die Arbeiterkammer (AK) fordert jetzt Preiseingriffe sowie eine laufende Anpassung von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe.
400 Euro pro Monat
Einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Gesamteinkommen von 2.686 Euro im Monat würde die Inflation 406 Euro monatlich "kosten", rechnet die AK vor. Das wären 15 Prozent des Gesamteinkommens. Die Zahlen beziehen sich auf einen Vergleich zum Mai 2021, also vor etwas mehr als zwei Jahren. Österreich gehöre bei der Inflation zum Euro-12-Schlusslicht, so die Kammer. Besonders eklatant wäre der Vergleich mit Spanien: Die dortige Regierung hätte nämlich in die Preise eingegriffen.
Als Reaktion auf die Ankündigung der Regierung über die Einführung eines Mietpreisdeckels fordert die Arbeiterkammer, dass die 5-Prozent-Decklung auch rückwirkend bis 2022 gelten müsse. Überdies müsse die Mietpreisbremse auch für ungeregelte Mieten am freien Markt gelten. "Denn das sind die teuersten Mieten überhaupt", schreibt die Arbeiterkammer am Donnerstag in einer Presseaussendung.
"Entwertungsstopp"
Aufgrund der anhaltenden Teuerung will die AK auch die laufende Anpassung von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. "Das Niveau dieser Leistungen muss endlich erhöht und ebenfalls laufend angepasst werden. Haushalte mit Einkommen im untersten Zehntel mit durchschnittlich knapp mehr als 1.000 Euro im Monat zahlen mit 256 Euro bereits ein Viertel ihres Einkommens für die Teuerung", so die Arbeiterkammer Wien in ihrer Aussendung. Es müsse ein "Entwertungsstopp" her.