Wirtschaft

Air Berlin weist Vorwürfe wegen Spritmangel zurück

Air Berlin hat einen Bericht zurückgewiesen, aus Kostengründen ein Flugzeug zu knapp betankt und dadurch Passagiere sowie Crew gefährdet zu haben.

Heute Redaktion
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Bild: Air Berlin

und dadurch Passagiere sowie Crew gefährdet zu haben.

Der "Spiegel" hatte am Sonntag berichtet, einer Boeing 737 am 21. September sei beim Anflug auf den Flughafen Heraklion auf Kreta der Sprit ausgegangen und der Pilot habe eine "Luftnotlage" erklärt. Die Fluglinie müsse nun erklären, ob sie womöglich zu knapp tankte, um Geld zu sparen.

Air Berlin erklärte, die Maschine habe auf ihrem Flug von München nach Kreta stets genug Treibstoff an Bord gehabt. Sicherheit habe höchste Priorität. Auch nach der Landung sei noch "mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Treibstoffreserve vorhanden" gewesen. Die Darstellung der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) sei ebenfalls falsch.

Luftnotlage aus Vorsicht

In einem Bericht der Behörde heißt es, die Maschine habe nach Warteschleifen und einem abgebrochenen Landeanflug "die minimal zulässige Kraftstoffmenge unterschritten". Dem widersprach Air Berlin: "Die Darstellung im BFU Bulletin für den Monat September 2012 deckt sich in großen Teilen nicht mit den Fakten." Die Besatzung habe aus reiner Vorsicht "Luftnotlage" erklärt, um auf dem Weg zum Ausweichflughafen Chania weitere Verzögerungen zu vermeiden.

Derzeit arbeitet Air Berlin an einem neuen Sparprogramm, um den Konzern im kommenden Jahr in die schwarzen Zahlen zurückführen. Die Fluggesellschaft hat zuletzt 2007 Gewinne geschrieben.

Treibstoff ist einer der größten Kostenfaktoren in der Luftfahrt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Fluggesellschaft wegen angeblich zu geringer Betankung in die Schlagzeilen gerät. Im Sommer waren aus Spanien Vorwürfe gegen den irischen Billigflieger Ryanair laut geworden waren, die Airline vernachlässige die Sicherheit. Zuvor hatten gleich drei Ryanair-Flugzeuge wegen Treibstoffmangels den Notruf Mayday ausgegeben müssen. Im September erklärte die irische Flugaufsicht IAA, Europas größten Billigflieger treffe bei den Notlandungen in Spanien keine Schuld.

(APA/red)