Österreich

Air Berlin ließ Austro-Schulklasse stranden

Der Flieger stand schon auf der Rollbahn, trotzdem wurde der Flug storniert – für eine österreichische Schulklasse begann eine mühsame Irrfahrt.

Heute Redaktion
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Eine österreichische Schulklasse strandete am Airport Berlin Tegel weil die Fluglinie ihren Flieger grundlos stornierte  zwei Mal.
Eine österreichische Schulklasse strandete am Airport Berlin Tegel weil die Fluglinie ihren Flieger grundlos stornierte zwei Mal.
Bild: iStockPhoto/Querbeet

Vom 23. bis 28. April verbrachte eine Schulklasse der Neuen Mittelschule und Hauptschule Marianum Steinberg (Burgenland) wunderbare Tage in Paris. Doch die Heimreise wurde für die 27 Schüler im Alter von 13- bis 14 Jahren zum Albtraum.

In Paris bestieg die Reisegruppe am Freitag einen Flieger nach Berlin, der auch planmäßig abgewickelt wurde. Doch der Anschlussflug von der deutschen Hauptstadt nach Wien endete im Chaos. Das geht aus einem Bericht des "ORF" hervor.

Nach zwei Stunden Verspätung beim Boarding konnte die Klasse endlich gegen 23 Uhr den Flieger der Air Berlin besteigen. Doch dann der Schock. Kurz vor Mitternacht wurde der Flug storniert.

Flugzeug von der Rollbahn zurückgepfiffen

Besonders schlimm: Der Flieger befand sich schon auf der Rollbahn, als er ersatzlos gestrichen wurde. Abflugbereit wartete das Flugzeug auf die Freigabe des Towers – doch die kam nicht. Stattdessen meldete sich der Kapitän via Durchsage: Es tue ihm leid, der Flug sei gestrichen worden.

Die 27 Kinder und ihre sechs Begleiter und Aufsichtspersonen waren somit um 23.45 Uhr (!) am Flughafen Berlin Tegel gestrandet. Einen Ersatzflug gab es nicht, und so musste die Klasse die Nacht auf dem Flughafen zubringen.

Ein halbes Brot für jeden

Beinahe als Affront muss die von der Airline gestellte Verpflegung bezeichnet werden. Insgesamt wurden nur 16 Lunchpakete ausgeteilt – ein halbes Brötchen für jeden. Eine Unterkunft in einem Hotel für ihre Fluggäste sparte sich die Air Berlin ebenfalls.

Wie der "ORF" berichtete, eilte Lehrerin Klaudia Gmeiner gleich um 5 Uhr früh zu den Schaltern um einen neuen Flug zu buchen.

Auch hier wurde die Lehrerin wieder hingehalten. Der erste Schalter öffnete mit 30 Minuten Verspätung.

Wegen der großen Personenzahl, musste wieder ein 21-Uhr-Flug gebucht werden, da auf keinem anderen genug Sitzplätze frei waren. Das Angebot der Airline, die Gruppe auf mehrere Flieger aufzuteilen, musste die Lehrerin wegen ihrer Aufsichtspflicht ausschlagen.

Rückflug endlich gesichert – falsch gedacht

Am Nachmittag folgte der nächste Schock. Eine Mutter eines Kindes meldete sich per SMS: Auch dieser Flug sei – grundlos – gestrichen worden.

Damit hatte die Lehrer endgültig die Schnauze voll von den Geschäftspraktiken der Fluglinie. Sämtliche Konten wurden geplündert um 33 Tickets für einen Fernbus zu kaufen.

Dieser erwies sich dann auch als zuverlässig. Am Abend begann endlich die Heimreise. Erst am Sonntag, gegen um 7.45 Uhr, erreichten die Kinder endlich Wien.

Insgesamt war die Schulklasse für einen ganzen Tag am Flughafen Berlin Tegel gestrandet. Zehn Stunden dauerte dann die Ersatzfahrt mit dem Fernbus. Zum Vergleich: Ein Flug Berlin-Wien dauert im Regelfall rund 90 Minuten.

Auf der Verbraucherschutzseite "ReclaBox" machte eine Betroffene Tage später ihrem Ärger Luft und forderten von der Fluglinie eine Entschädigungsleistung. (rcp)