Affenpocken-Sorge: "Sex mit neuen Partnern überdenken"

Die Weltgesundheitsorganisation hat angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken empfohlen, gezielt Impfungen für Gruppen mit einem hohen Infektions- und Expositionsrisiko durchzuführen, wie etwa Beschäftigte im Gesundheitswesen und Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern.

Eine Empfehlung für Massenimpfungen gab die WHO hingegen nicht. WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, dass der jüngste Ausbruch gestoppt werden könne, wenn Länder, Communities und Einzelpersonen sich informierten und die Risiken ernst nehmen würden.

Impfung gegen Affenpocken

Sie seien es auch, die Schritte unternehmen müssten, um der Übertragung der Affenpocken Einhalt zu gebieten und Risikogruppen zu schützen. Aktuell wird ein Pocken-Impfstoff zur Impfung gegen Affenpocken eingesetzt, der bereits in Kanada, den USA oder auch der Europäischen Union zugelassen ist.

Außerdem befinden sich zwei weitere Impfstoffe in der Prüfung, allerdings stehen noch Daten zur Wirksamkeit und der Anzahl der zum Schutz erforderlichen Impfdosen aus. Bei dem jüngsten Ausbruch der Affenpocken in Europa waren zu 98 Prozent Männer betroffen, die häufig wechselnde Sexualkontakt zu anderen Männern hatten.

Sex, Umarmungen, Küsse

Die WHO hat daher empfohlen, den "Sex mit neuen Partnern zu überdenken" und mit jedem Partner Kontaktdaten auszutauschen. Gleichzeitig wurde betont, dass sich jeder durch enge Kontakte, wie etwa Umarmungen, Küsse oder kontaminierte Handtücher und Bettwäsche, anstecken kann.

Seit Mai hatten die Behörden mehr als 18.000 Fälle von Affenpocken in 78 zumeist europäischen Ländern registriert – darunter etwa auch in Österreich.