Coronavirus
Ärztekammer-Präsident Szekeres befürwortet Impfpflicht
Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres hat sich im "Ö1"-Morgenjournal für eine Corona-Impfpflicht ausgesprochen.
Der zugelassene Corona-Impfstoff in Russland sorgt seit wenigen Tagen für Schlagzeilen. Zwar ist dieser laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober für Österreich keine Option, das Thema Impfpflicht wird aber auch in Österreich heiß diskutiert.
"Impfung würde Gesundheitskrise lösen"
Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und Norbert Hofer (FPÖ) haben sich gegen eine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres ist da anderer Meinung.
"Die Impfung würde die derzeitige Gesundheitskrise lösen. Es sind einige Impfstoffe sehr weit in der Entwicklung. Unsere Hoffnung ist, dass in den nächsten Monaten ein sicherer Impfstoff zugelassen wird. Aus medizinischer Sicht sind wir für eine Impfpflicht. Im Vorfeld sollte man die Bevölkerung entsprechend aufklären", so der Arzt im "Ö1-Morgenjournal".
Die Umsetzung einer Corona-Impfpflicht ist allerdings schwierig. Schließlich beträgt die Durchimpfungsrate auch bei der Grippe nur acht Prozent. In Umfragen lehnen 34 Prozent Impfungen ab.
Auch in der Bioethik-Kommission, die den Kanzler berät, hält man eine Impfpflicht für "ethisch vertretbar", allerdings nur, wenn alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft sind.
Gesundheitskasse: Keine Kürzungen
Die Corona-Krise trifft auch die Österreichische Gesundheitskasse stark. Es klafft ein Riesenloch, weil viele Beiträge ausfallen. Laut dem ÖGK-Obmann macht das Minus mindestens eine halbe Milliarde Euro aus. Die SPÖ fordert ein Hilfspaket vom Bund für die Kassen. Der Vize-Vorsitzende des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner von der ÖVP, kritisiert diesen Vorschlag als "reine Angstmache im Wiener Wahlkampf".
Die Liquidität aller Sozialversicherungsträger sei gesichert, es gebe keine Leistungskürzungen.