Niederösterreich
Ärger um Schuttberge auf Alvorada-Gründen in Vösendorf
Durch die Staubhölle gehen Familien mit Kindern laut Anrainern derzeit in Vösendorf. Grund: Zehn Meter hohe Schuttberge auf der Alvorada-Baustelle.
Kaum ein Thema – abgesehen von der Causa "Südtower" – wirbelte in den letzten Jahren in Vösendorf (Bezirk Mödling) gemeindepolitisch so viel Staub auf wie die Weiterentwicklung der Alvorada-Gründe. Wie berichtet, hatte die renommierte Kaffeerösterei im Jahr 2018 Insolvenz anmelden müssen, das Areal im Industriegebiet von Vösendorf wurde schließlich verkauft.
Umstrittene Baupläne
Die damalige SPÖ-Bürgermeisterin Andrea Stipkovits entwickelte schließlich ein Konzept mit der Immobilien-Gesellschaft. Bereits damals, im Jahr 2019, kam herber Gegenwind im Gemeinderat, die FPÖ sowie die ÖVP um den jetzigen Bürgermeister Hannes Koza (damals Opposition) stimmten gegen die Bau-Pläne für das Areal. Vösendorf sei als Speckgürtel-Gemeinde ohnehin bereits von massivem Zuzug betroffen, so das Argument. Die SPÖ boxte das Projekt dennoch durch.
Im Jahr 2022 wurden die Gründe und das bewilligte Immobilien-Projekt schließlich an die Buwog verkauft – und die baut jetzt auch emsig. Sehr zum Ärger der Anrainer, zu denen auch der ehemalige FPÖ-Gemeinderat Michael Liebl gehört. "Seit Monaten liegt rund zehn Meter hoher Schutt von Abrissgebäuden direkt neben den Anrainern. Die Gemeinde macht nichts, auf Anfrage, ob Gefahrenstoffe im Schutt sind und wo das Gutachten dafür ist, hat das Bauamt aufgelegt. Es geht um die Gesundheit von Menschen. Der Schutt wird seit Monaten nicht bewässert oder abgedeckt. Allen egal. Hier wohnen kleine Kinder", ist der Ex-Politiker sauer. In einem Gespräch mit der Amtsleitung forderte der Anrainer das Gutachten über potenzielle Gefahrenstoffe bei der Gemeinde ein.
"Nicht zuständig"
ÖVP-Bürgermeister Hannes Koza, der die bereits unterzeichneten Verträge mit dem Immobilien-Entwickler bei Amtsübernahme von SP-Ortschefin Stipkovits zähneknirschend übernehmen musste, kann den Ärger durchaus nachvollziehen, wie er gegenüber "Heute" betont. "Wir als Gemeinde sind für die Bautätigkeiten und den Schutt nicht zuständig. Aber ich werde mit der Firma reden und um mehr Rücksicht auf die Anrainer bitten."