Öffnungszeiten am Markt

Ärger um frühe Sonntags-Sperrstunde am Brunnenmarkt

Die Wiener Märkte dürfen sonntags bis 22 Uhr geöffnet haben. Nur der Brunnenmarkt in Ottakring muss schon um 17 Uhr schließen. Neos fordern Fairness.

Wien Heute
Ärger um frühe Sonntags-Sperrstunde am Brunnenmarkt
"Wir fordern die Bezirksvorsteherin nachdrücklich auf, die restriktive Haltung des Bezirks zu überdenken und gerechte Öffnungszeiten für alle Gastronomiebetriebe zu ermöglichen", so die Neos Ottakring
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Gemütlich am Spätsommerabend noch ein Glaserl auf dem Markt trinken und ein Häppchen dazu essen, ganz frisch vom Stand? Schöne Idee, aber an einem Wiener Markt geht das nicht: Der Brunnenmarkt muss schon viel eher dicht machen, als alle anderen. "Unfair!", finden die Ottakringer Neos und die Unos. Sie machten darum kürzlich ihre Forderung nach "fairen Sonntagsöffnungszeiten" am Brunnenmarkt und Yppenplatz mit einer Aktion deutlich. Laut Marktamt wäre übrigens eine Öffnung der Wiener Märkte von 9 bis 22 Uhr möglich, wobei die Bezirke individuell entscheiden können.

Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SP) sagte zu "Heute": "Die Sonntagsöffnungszeiten sind durchaus mit anderen Märkten vergleichbar, wie zum Beispiel Kutschkermarkt und Schlingermarkt geöffnet von 9 bis 17 Uhr oder Hannover Markt 9 bis 16 Uhr", sagte sie auf Anfrage von "Heute". Ferner sei es im Interesse der Anwohner, dass der Markt nicht allzu lange offen hat: "Wir haben vor wenigen Wochen zum Grätzlgespräch am Brunnenmarkt/Yppenplatz eingeladen und mit zahlreichen Anrainer*innen gesprochen. Dabei war der Wunsch nach mehr Ruhe einer, der sehr häufig genannt wurde." Um die Zeiten verlängern zu können, brauche es die Akzeptanz der Anrainer.

Paul Hirczy, Bezirkssprecher der Neos in Ottakring hingegen findet: "Die gegenwärtigen Vorgaben zur Sonntagsöffnung der Gastronomie am Brunnenmarkt sind weder fair noch im Einklang mit anderen Wiener Märkten. In einer Zeit, in der viele Betriebe unter massivem wirtschaftlichem Druck stehen, ist es unverantwortlich, ihnen die Möglichkeit zu nehmen, ihre Schanigärten an einem der umsatzstärksten Tage vollständig zu nutzen. Wir fordern die Bezirksvorsteherin nachdrücklich auf, die restriktive Haltung des Bezirks zu überdenken und gerechte Öffnungszeiten für alle Gastronomiebetriebe zu ermöglichen."

Die Sonntagsöffnung auf den anderen Wiener Märkten habe gezeigt, wie wichtig flexible Öffnungszeiten für die Gastronomie seien, so die Neos. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten sei es entscheidend, dass Betriebe die Möglichkeit erhalten, ihr Potenzial voll auszuschöpfen, so Neos und Unos Ottakring. Sie fordern eine neue Regelung der Sonntagsöffnungszeiten am Brunnenmarkt und Yppenplatz. "Die Gastronomie am Yppenplatz und Brunnenmarkt braucht Unterstützung von der Politik, nicht zusätzliche Hürden", so Conrad Bauer, Unos-Landessprecher Wien.

Das Argument mit der Wirtschaftlichkeit lässt Lamp nicht gelten: "Der Brunnenmarkt übertrifft immer wieder seine eigenen Rekorde in puncto Besucherzahlen und ist mit rund 100.000 Besucher*innen wöchentlich auch heuer wieder der meistbesuchte Markt Wiens. 2019 hat das Londoner Magazin "Time Out" Brunnenmarkt und Yppenplatz auf Platz 34 der 50 coolsten Grätzl weltweit gelistet. Ich denke daher, dass der Standort für Geschäftstreibende durchaus ein attraktiver ist."

"Restriktive Vorgaben am Brunnenmarkt behindern den Wettbewerb"

Während auf vielen Wiener Märkten die Sonntagsöffnung längst umfassend etabliert ist, kämpfe die Markt-Gastronomie am Brunnenmarkt noch immer mit restriktiven Vorgaben. "Der Bezirk beschränkt die Öffnungszeiten auf 17 Uhr und behindert damit den Wettbewerb erheblich", so die Neos am Sonntag. Im Rahmen der Veranstaltung am Sonntag wurde, genauso wie bereits im Jahr davor, ein Pop-Up-Schanigarten errichtet. Der Schanigarten soll symbolisch für die Forderung nach flexibleren und gerechteren Öffnungszeiten stehen, erklärten die beiden Parteien.

Dazu Susanne Lamp: "Das Thema wurde bereits letzten Sommer behandelt. Die Situation der letzten Wochen hat uns aber auch gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, an diesem ohnehin schon sehr belebten Ort an den bestehenden Regelungen festzuhalten."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener Märkte dürfen bis 22 Uhr geöffnet haben, nur der Brunnenmarkt in Ottakring muss schon um 17 Uhr schließen
    • Die Neos und Unos fordern faire Sonntagsöffnungszeiten und kritisieren die restriktiven Vorgaben, die den Wettbewerb behindern
    • Sie setzen sich für flexible und gerechtere Öffnungszeiten ein, um die Gastronomie am Brunnenmarkt und Yppenplatz zu unterstützen
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