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Ärger in Wien! 50-Meter-Einbahn wird zur Strafen-Falle
In der Wiener Leopoldstadt herrscht dicke Luft: Eine neue Einbahn, die 50 Meter lang ist, sorgt für großen Ärger und horrende Strafen.
Im Volkertviertel haben Autofahrer seit einigen Monaten mit einer regelrechten Parkplatz-Vernichtung zu kämpfen – "Heute" berichtete. Nun sorgt der nächste vermeintliche Schildbürgerstreich für Kopfschütteln in der Leopoldstadt.
Wie ein verärgerter Anrainer gegenüber "Heute" berichtet, wurde eine Einbahn ohne Ankündigung "umgedreht". Kurios dabei: Die Darwingasse war schon seit jeher eine durchgehende Einbahnstraße – doch nun wurde diese mittendrin, auf einem 50 Meter kurzen Abschnitt, unterbrochen. Der Richtungswechsel trifft bei den Autofahrern naturgemäß auf wenig Verständnis.
Volkertviertel wird zum Gassen-Labyrinth für Autofahrer
"Niemand kennt sich hier mehr aus, weder Taxi-Lenker noch Anrainer. Seitdem kontrolliert die Polizei hier täglich und kassiert ab", erzählt Andreas (Name von der Redaktion geändert*) im "Heute"-Talk. Die Sinnhaftigkeit dieser Entscheidung kann er überhaupt nicht nachvollziehen.
Zu Verkehrsberuhigung könne es laut dem Wiener jedenfalls nicht beitragen, immerhin müsse er nun täglich einen kilometerlangen Umweg mit dem Auto fahren. "Die einzige Alternative ist jetzt, dass man rund um den Volkertmarkt an zwei Schulen vorbeifährt. Klimafreundlich ist was anderes", ärgert er sich weiter.
Raser machten Gegend unsicher
Offensichtlich sehen das Andreas Nachbarn anders. Wie die Bezirksvorstehung gegenüber "Heute" erklärt, wurde diese Verkehrsmaßnahme "auf vielfachen Wunsch der Anrainer ergriffen". In der besagten Darwingasse sei es zuvor immer wieder zu Geschwindigkeitsübertretungen von Autofahrern gekommen, "die von der Taborstraße über die Darwingasse in Richtung Nordbahnstraße gerast sind". Dabei sollen der vorgeschriebene 30er sowie die Vorrangregeln missachtet worden sein. "Mit der geänderten Einbahnregelung wird dieser Durchzugsverkehr gestoppt", so ein Sprecher des Bezirksvorstehers Alexander Nikolai.
Es geht also einmal mehr um die Steigerung der Verkehrssicherheit. "In der Darwingasse gibt es zudem eine Volksschule, die Kinder waren am Schulweg durch die vielen Verkehrssünder gefährdet", heißt es weiter. Der mittig gelegene Abschnitt zwischen Rueppgasse und Springergasse wurde bei der Umplanung bewusst gewählt, um den Verkehr gleichmäßig zu verteilen.
Die Maßnahmen sind in der Leopoldstadt allerdings nicht in Stein gemeißelt: "Wir evaluieren laufend und führen bei Bedarf auch Änderungen durch." Ob sich die neue Einbahnregelung in absehbarer Zeit ändern wird, bleibt indes fraglich. Eines ist aber klar: unter den Anrainern scheiden sich in der Causa die Geister.