Coronavirus
Ärger als im Lockdown – Oktober düsterster Corona-Monat
In puncto Fallzahlen war der Oktober der düsterste Corona-Monat des Jahres. Nur die Impfung verhinderte Schlimmeres.
Ist die Impfung der "Gamechanger", wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gerne betont? Im Monatsrückblick deutet einiges darauf hin. Berechnungen der Bundesländermeldungen ihrer bestätigten Corona-Fälle zeigen, dass der zu Ende gehende Oktober hier der schlimmste Monat des Jahres war. Trotzdem gab es deutlich weniger Todesfälle und Hospitalisierungen.
87.886 Fälle wurden in den vergangenen 31 Tagen bestätigt, damit überholte man auf den letzten Metern noch den März 2021, als es 86.789 Fälle gab. Damals verzeichnete man etwas über 3.000 Fälle pro Tag, Ende des Monats gingen die östlichen Bundesländer aufgrund dessen wieder in den Lockdown.
Halb so viele Tote
Anders ist die Situation jetzt, bei einer Inzidenz von mittlerweile 340 und 280 belegten Intensivbetten. Erst bei einem ICU-Belag von 400 kommt die landesweite 2,5G-Regel, ab 500 der Gastro-Lockdown für Ungeimpfte. Dass diese mit der Immunisierung besser beraten wären, zeigt ein Blick auf die Todeszahlen am Anfang des Jahres.
Die Möglichkeit zur Impfung hatten nur die Ältesten und Risikogruppen. So kam es, dass im März (bei etwas weniger Fällen als im Oktober) 778 Menschen in Folge ihrer Coronavirus-Erkrankung starben, im Oktober aber "nur" 348 (hauptsächlich Ungeimpfte). Hospitalisiert waren im März 1.399 Personen, im Oktober durchschnittlich 750.
Durchschnittsalter: 44 Jahre
Mit dem November wird wohl ein weiterer Rekord aufgestellt werden, denn seit Ende des Monats schnellen die Zahlen in die Höhe. Innerhalb von nur zwei Wochen verdoppelte (!) sich die Inzidenz. Der Reproduktionsfaktor liegt bei 1,2, schon aus rein statistischen Gründen müssen die Neuinfektionen deswegen in die Höhe gehen.
Einen sprunghaften Anstieg gab es zuletzt auch bei dem Altersdurchschnitt. Fiel dieser im Sommer teilweise unter die 30-Jahres-Grenze, stieg er bis vergangene Woche auf 35 an und sprang diese Woche auf 44 Jahre hinauf. Das wird sich mit ein bis zwei Wochen Verzögerung besonders dramatisch auf die Zahl der Intensivpatienten auswirken.