Oberösterreich
Vorsicht! Hier darfst du auf keinen Fall online shoppen
Es ist ganz einfach, birgt aber Gefahren: das Shoppen im Internet. Experten warnen: Derzeit gibt es besonders viele Probleme mit Fake-Shops.
Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK) hat alle Hände voll zu tun mit Beschwerden über dreiste Händler. Sie zitiert aus einem aktuellen Fall: "Ich habe bei einem Online-Shop bestellt. Erst danach habe ich mir die Händler-Bewertungen durchgelesen und viele negative Beiträge gefunden. Kunden schreiben, dass die ihre Ware nicht erhalten haben."
Jetzt habe der Betroffene ein ungutes Gefühl, so die Konsumentenschützer: "Habe ich bei einem Fake- Shop eingekauft?", fragt der Mann.
Gaunerei im Internet
Den Boom bei Online-Bestellungen nützen Betrüger nützen schamlos aus: Mit Kopien bekannter Shops locken sie Konsumenten in die Falle. Erst beim zweiten Blick fällt dann eine andere Domain auf: zum Beispiel die Endung ".net" statt ".de".
Will man seine Waren bei einem seriösen Anbieter bestellen, sollte man vor allem auf die Wortwahl achten. Auf vielen Seiten dubioser Plattformen steht beispielsweise kein Impressum.
Außerdem sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oft in schlechtem Deutsch verfasst: Statt "Rückgaberecht und Versand" ist "Rückkehr und Versand" zu lesen.
Darüber hinaus werden Gütezeichen hier nur als Bild in die Webseite integriert oder nicht korrekt auf die offiziellen Pages verlinkt. Die AK gibt Tipps, wie man böse Überraschungen vermeiden kann:
Diese Kennzeichnung gibt Aufschluss über den Unternehmenssitz. Wenn sich die Firma außerhalb der EU befindet, ist es schwierig bis unmöglich, rechtlich gegen sie vorzugehen. Beim Impressum dürfen Postanschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse nicht fehlen.
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) informieren unter anderem über Zahlungsmodalitäten, Rückgaberecht und Versandkosten. Bei seriösen Unternehmen sind sie umfangreich und sprachlich korrekt.
Der Verkäufer ist verpflichtet, über die Widerrufsmöglichkeit eines Vertrags zu informieren. Er muss auch ein entsprechendes Formular zur Verfügung stellen.
Will der Kunde wissen, ob der Online-Shop wirklich zertifiziert und autorisiert wurde, um das Gütezeichen zu führen, muss er auf das Symbol klicken. Führt der Klick auf das Siegel nicht zur zugehörigen Website, handelt es sich um eine Fälschung.
Beurteilungen können dazu beitragen, sich über einen Online-Shop zu informieren. Aber auch hier rät die AK zur Vorsicht, da diese gefälscht sein können.
Ein weiterer Tipp der Konsumentenschützer: Wenn möglich, soll man keine Vorauszahlungen an unbekannte Shops leisten.
Eine Liste bekannter Fake-Shops ist hier zu finden.
Rechnung sorgt für Riesenärger
Der Linzer Paul T. (Name von der Redaktion geändert; Anm.) musste sich jüngst extrem über seine Online-Bestellung ärgern: Er ist ein großer Fan von Retro-Kleidung, bestellte sich auf einer britischen Seite eine Fila-Trainingsjacke um knapp 60 Euro und ein Shirt um 12 Euro.
Was dann passierte, sorgte aber für tiefe Zornesfalten: Auf T.s Handy und in sein Mailpostfach flatterte am Dienstag eine Benachrichtigung des Transportunternehmens. Die unmissverständliche Forderung: fast 54 Euro für Einfuhrzölle und Steuern.