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AC Syndicate im Test: Brutal und bildhübsch

Ubisoft hat aus den Fehlern von Unity gelernt und bringt mit Syndicate das vielleicht beste Assassin's Creed.

Heute Redaktion
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Wir begeben uns wieder einmal in die ominöse Animus-Maschine von Abstergo, die uns in die Vergangenheit zurückversetzt. Diesmal mit ein wenig Bauchweh, denn Unity konnte eingefleischte Fans nur wenig überzeugen. Nach der französischen Revolution tauchen wir diesmal ins viktorianische London ein.

Wir schreiben das Jahr 1868. Der böse Templer Crawford Starrick kontrolliert als Großmeister London, was in dieser Zeit auch mit der Weltherrschaft gleichzusetzen ist. Die Templer beherrschen die komplette Industrie und unterdrücken die Arbeiterklasse an allen Ecken und Enden. Zudem haben es die durchtriebenen Bösewichte natürlich auch auf das Königsamt abgesehen.

Erstmals zwei Hauptcharaktere

Vom Schicksal auserwählt, um diese Umstände zu ändern, sind die Zwillinge Jacob und Evie Frye. Die beiden Jung-Assassinen sind frech, immer für einen guten Spruch gut und nehmen sich auch immer wieder gegenseitig auf die Schaufel. Solche Elemente haben in Unity komplett gefehlt und werten Syndicate sofort auf. Generell ist wieder gutes Storytelling und Charaktertiefe gegeben, aber zu viel wollen wir ja nicht verraten.

Assassin's Creed-Zocken ist ein wenig wie Radfahren: Man verlernt es einfach nicht und eine Zeit lang macht es echt Spaß. Gleich mit der ersten Mission ist man wieder voll mit der Steuerung vertraut und sofort wieder am Klettern und ist gierig auf das nächste heimliche Attentat. An der Steuerung hat sich bis auf ein paar Kleinigkeiten nicht viel geändert und das ist auch gut so.

Fähigkeiten-Level-Up und Combo-System

Ubisoft hat allerdings zwei neue Aspekte eingebaut, die sehr sinnvoll sind. Zum einen kann man sich in Missionen Experience-Punkte erarbeiten, durch die man Fertigkeits-Punkte erspielt. Diese kann man dann für diverse Eigenschaften der beiden Charaktere einlösen. Ähnlich wie kann man sich nun zum Beispiel auf Kampf, Schleichen oder Umgebungsfähigkeiten spezialisieren.

Da man viele Missionen entweder mit Jacob oder Evie absolvieren kann, sollte man sich durchaus überlegen die beiden Assassinen unterschiedlich hochzuleveln. Jacob ist ein furchtloser Schläger-Typ, der sich auch gerne mal prügelt. Neu sind hier auch diverse Schlagringe als Waffen.

Schleichen oder Schlagen

Das führt uns auch zum zweiten neuen Punkt: Es wurde ein Combo-Treffer-System eingeführt. Wenn man also in eine Schlacht mit ein paar Wachen verwickelt wird, dann zahlt sich eine geschmeidige Angriffs- und Kontertaktik auf jeden Fall aus. Je höher zum Beispiel dann die Combo-Fähigkeit ist, desto härter werden die Angriffe nach in Folge erzielten Treffern. Evie ist hingegen eher die Schleicherin, kann sich aber auch in Konfrontationen mit einem Stockdolch recht gut zur Wehr setzen.

Schleichen ist auch ein großes Thema in AC Syndicate. Die Engine wurde im Vergleich zu Unity stark überarbeitet. Im Schleich-Modus sieht man mittels einer HUD, wie viel Lärm man gerade erzeugt. Das wird im Laufe des Spiels noch essenziell wichtig. Es ist nämlich so, dass in den 1860-70er Jahren die Schusswaffen schon recht treffsicher sind, also sollte man sich eher im Schatten halten – eigentlich die wahre Bestimmung der Assassinen.

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Optische Augenweide

Graphisch ist Syndicate ein absoluter Hingucker. Zwar erinnern die äußeren Bezirke etwas an das Paris von Unity, aber die Sehenswürdigkeiten sind extrem detailgetreu umgesetzt. Wer schon einmal in London war, der wird immer wieder den "Hey, an dem Gebäude bin ich in meinem Urlaub auch schon vorbeigeganen"-Moment erleben. Nicht nur die Gebäude sind sehr fein umgesetzt, sondern auch die historischen Persönlichkeiten, auf die man im Laufe des Spiels trifft.

Vom Gesellschaftskritiker Charles Dickens, über den Evolutionstheoretiker Charles Darwin sind allerlei Legenden im viktorianischen London anzutreffen. Wenn man Missionen für diese Persönlichkeiten und auch für andere Bürger erfüllt, steigert sich das neu eingeführte Loyalitäts-Level und die Chance einen Bezirk mit deren Hilfe zu befreien wächst.

Quelle: YouTube

Fazit

Assassin's Creed bleibt einfach Assassin's Creed. Bei Syndicate hat Ubisoft aus den teilweise gravierenden Fehlern von Unity gelernt und der Sache wieder mehr Tiefe und Anreiz gegeben. Die Charaktere sind viel ausgeprägter, das macht das Spielerlebnis auch um eine Facette reicher. Das Kampfsystem ist wieder um coole Moves erweitert worden und es macht einfach Spaß sich durch die Wachen zu metzeln.

Dass es endlich auch einen weiblichen Charakter gibt, mit dem man sich auf Templer-Jagd begeben kann, ist natürlich sehr lobenswert. Mit den Frye-Zwillingen Evie und Jacob werden Zocker rund um die Welt noch jede Menge Spaß haben. Ubisoft wagt dabei durchaus Neues, was absolut gelungen ist: Zwei parallele Handlungsstränge, ein überarbeitetes und erweitertes Kampfsystem, neue Kutschenfahrten und ein fehlerfreieres Klettern und Springen sowie neue Waffen und die Seilkanone lassen einen die Gamer-Liebe zur zuletzt vielkritisierten Reihe neu entdecken. (pip)