Heftige Diskussion
"Abzocke-Wahnsinn" – Geheim-Radar lässt Lenker wüten
Die Aufregung ist groß: Ein mobiles Radar hat im Innviertel wieder seinen Standort geändert. Die unerbittliche Methode schmeckt vielen gar nicht.
Raser zittern stets vorm Monats-Ersten: Denn dann wechseln die beiden Blitzer in der Bezirkshauptstadt Ried (11.500 Einwohner) immer ihre Positionen. Seit wenigen Tagen stehen sie am Hans-Winter-Weg und in der Froschaugasse.
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden setzt die Gemeinde auf Transparenz: Die jeweils neuen Standorte werden regelmäßig im Internet kommuniziert. "Ried will sich nicht verstecken, um nicht dem Vorwurf der Abzocke ausgesetzt zu sein", erklärte Polizei-Chef Thomas Zeilinger im "Heute"-Gespräch.
Zahlreiche Lenker sehen das aber offenbar ganz anders: "Die Sicherheit der Menschen ist der Politik egal. Es geht nur um Einnahmen, da Österreich voll pleite ist", wütet etwa ein Mann im Internet. Ein anderer empfiehlt dagegen, sich an die Tempo-Limits zu halten. "Dann braucht man nicht sudern, wenn man Strafe zahlt."
Ein User will auch in Wels auf strengere Kontrollen gleich in mehreren Straßen: "Das wäre super für gewisse Herrschaften." Ein Poster kann der umfassenden Überwachung nichts abgewinnen: "Ried, die Hochburg dieses Abzocke-Wahnsinns", ist er sauer.
Raser erstaunt Polizei: "Tacho zeigt nur Meilen an"
Ein 19-jähriger Probeführerschein-Besitzer donnerte diese Woche mit fast 200 km/h über die A3 im Bezirk Eisenstadt. Seine Ausrede war kurios.
Bei der Anhaltung durch die Polizei überraschte der junge Lenker: Er habe die Geschwindigkeit nicht gemerkt, da der Tacho nicht in km/h, sondern in Meilen angeschrieben gewesen sei.
Auf den Punkt gebracht
- Innviertel: Aufregung über mobiles Geheim-Radar, das regelmäßig den Standort wechselt und Raser zur Kasse bittet
- Die Gemeinde Ried kommuniziert die Standorte im Internet, um dem Vorwurf der Abzocke entgegenzuwirken
- Ein 19-jähriger Probeführerschein-Besitzer überrascht die Polizei mit der Ausrede, dass sein Tacho nur Meilen anzeigt