Tierische Verlängerung

Abschied naht, doch Pandas gibt es weiterhin im Zoo

Auch wenn wir uns im Herbst bereits von den Großen Pandas "Yang Yang" und "Yuan Yuan" verabschieden müssen – ein neues Pärchen ist auf dem Weg.

Heute Tierisch
Abschied naht, doch Pandas gibt es weiterhin im Zoo
Die Forschungskooperation zwischen Österreich und China wurde um weitere zehn Jahre verlängert. Am Foto ist Männchen "Yuan Yuan" zu sehen.
©Daniel Zupanc

Der Große Panda zählt zu den drei größten Besuchermagneten im Tiergarten Schönbrunn und ist auch ein wichtiges Symbol der österreichisch-chinesischen Freundschaft. In China gilt jedoch folgende Tradition strikt einzuhalten: Für seinen Lebensabend kehrt man stets in die Heimat zurück. Deshalb wird unser Pandapärchen Yang Yang und Yuan Yuan auch diesen Herbst nach China zurückkehren.

Auch wenn der Abschied bei den bereits 24- und 25-jährigen Bären schwerfallen wird, wurde die Kooperation zwischen dem Tiergarten Schönbrunn und der China Wildlife Conservation Association (CWCA) um weitere zehn Jahre verlängert und unser Zoo wird nicht lange ohne Große Pandas auskommen müssen.

Schutz und Erhalt

Seit über 20 Jahren verbinden die Großen Pandas die Volksrepublik China und Österreich auf besondere Weise. "Die Großen Pandas sind ein Symbol der chinesisch-österreichischen Freundschaft. Die Teams in beiden Ländern haben zum Schutz unseres Nationalstolzes, des Großen Pandas, eine erfolgreiche Zusammenarbeit aufgebaut und dabei tolle Ergebnisse erzielt. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken", sagt QI Mei, Botschafterin der Volksrepublik China in Österreich. Sie betont, dass auch die Großen Pandas eine Botschafterrolle für China einnehmen, und blickt der weiteren Zusammenarbeit zwischen der CWCA und dem Tiergarten Schönbrunn voller Freude entgegen.

"Yang Yang" schenkte fünf kleinen Pandas in Schönbrunn das Leben.
"Yang Yang" schenkte fünf kleinen Pandas in Schönbrunn das Leben.
©Daniel Zupanc

Ein genaues Datum für die Abreise von Yang Yang und Yuan Yuan steht noch nicht fest, aber ein neues junges Panda-Paar wurde bereits ausgewählt. Nun werden auf beiden Seiten alle Vorbereitungen getroffen, damit die beiden Tiere schon bald in den Tiergarten Schönbrunn einziehen können.

Zuchterfolge und Forschungsarbeit

Auch Generalsekretärin Mag. Eva Landrichtinger hebt die Großen Pandas als Publikumsmagneten hervor: "Die Zuchterfolge und Forschungsarbeiten bei den Großen Pandas haben den Tiergarten weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht."

Die Großen Pandas im Tiergarten Schönbrunn sind ebenso wichtige Botschafter für den Artenschutz. Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck bedankt sich bei der CWCA für die langjährige, vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit und ist stolz darauf, dass der Tiergarten Schönbrunn weiterhin einen Beitrag in dieser erfolgreichen Artenschutzarbeit leisten darf.

"In der Wildbahn ist die Zahl der Großen Pandas seit 1980 von 1100 auf rund 1900 gestiegen. Unsere gemeinsamen Bemühungen haben dazu geführt, dass der Große Panda auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN seit 2021 nicht mehr als stark gefährdet, sondern nur noch als gefährdet gilt. Der Erfolg des Schutzes des Großen Pandas wurde damit von der internationalen Artenschutzgemeinschaft anerkannt. Gemeinsam wurde schon viel erreicht, aber es ist auch noch einiges zu tun", hält Direktor Hering-Hagenbeck fest. Seit 2003 hat sich die Zahl der Panda-Reservate von 34 auf 67 nahezu verdoppelt. Zudem wird die Forschung weiter forciert. Denn so bekannt der Große Panda auch ist, über seine Biologie liegt nach wie vor noch so manches im Dunklen.

Umbau in Schönbrunn

Das Team des Tiergartens wird Yang Yang und Yuan Yuan natürlich vermissen und wird die Panda-Fans auch nach deren Abreise über das Leben der beiden auf dem Laufenden halten. Gemeinsam mit dem Partner in China werden nun bereits die nötigen Vorbereitungen für die Ankunft des neuen Paares getroffen. Sowohl das Pfleger- als auch das Tierärzteteam des Wiener Zoos haben bereits viel Erfahrung in der Haltung und Zucht Großer Pandas und auch die Panda-Anlage hat sich in den letzten 20 Jahren bewährt.

Um die vorhandenen Räumlichkeiten aber noch besser als bisher zu nutzen, wird es vor dem Einzug laut Hering-Hagenbeck Umbaumaßnahmen im Bereich der Panda-Innenanlage geben. Auf der Seite des Männchens wird der Innenraum um einen Rückzugsbereich erweitert. Auf der vom Weibchen bewohnten Seite wird der Bereich für das medizinische Training vergrößert. Auch der Besucherbereich wird umgestaltet, sodass sich Besucher auf ein ganz neues Panda-Erlebnis freuen dürfen.

Zuchterfolge:

Im Jahr 2007 kam das erste Jungtier von Yang Yang und Long Hui zur Welt – "Fu Long" – der erste Große Panda in Europa, der auf natürlichem Wege gezeugt wurde.
Weitere Jungtiere folgten 2010 und 2013.
Im Jahr 2016 kam es danach zu einer Sensation und Yang Yang schenkte Zwillingen das Leben.
Vertragsgemäß wurden alle fünf Jungtiere im Alter von zwei Jahren in Panda-Stationen in ihrer Heimat China übersiedelt.

Doch 2016 war auch ein schwarzer Tag für die Panda-Fans, denn Männchen "Long Hui" verstarb an einem inoperablen Tumor im Bauchraum. 2019 zog dann Männchen Yuan Yuan in Schönbrunn ein.

Auf den Punkt gebracht

  • Im Herbst müssen wir uns von den Großen Pandas "Yang Yang" und "Yuan Yuan" verabschieden, da sie gemäß einer chinesischen Tradition in ihre Heimat zurückkehren
  • Die Kooperation zwischen dem Tiergarten Schönbrunn und der China Wildlife Conservation Association wurde jedoch um weitere zehn Jahre verlängert, und ein neues junges Panda-Paar steht bereits bereit, um einzuziehen
  • Die Großen Pandas sind wichtige Botschafter für den Artenschutz und haben dazu beigetragen, dass ihr Status auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN von stark gefährdet auf gefährdet geändert wurde
  • Der Tiergarten Schönbrunn plant Umbaumaßnahmen, um die Panda-Innenanlage zu verbessern und den Besuchern ein neues Panda-Erlebnis zu bieten
red
Akt.