Österreich
Abrissbirne fegt über Gründerzeithäuser hinweg
Bevor ein schärferes Gesetz in Kraft tritt, werden noch schnell Gründerzeithäuser abgerissen. Das sorgt für Ärger bei Anrainerin – und der Stadt.
Schutt, ein kaputter Dachstuhl: Eine Wand des Hauses in der Zieglergasse 53 (Wien-Neubau) wurde schon dem Erdboden gleichgemacht. Das zweistöckige Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wird abgerissen. Architekturliebhaber schlagen Alarm: Es ist nicht das einzige Gebäude aus der Gründerzeit, das in Gefahr ist. Auch das Haus "Sperl"-Haus in der Wiedner Karolinengasse soll abgerissen werden, die Wiedner Grünen protestieren – "Heute" berichtete.
Grund für die übereilten Abrisse ist die Baurechtsnovelle, die am 28. 6. im Landtag fixiert werden soll. Sie sieht mehr Schutz für Gebäude vor, die vor 1945 errichtet wurden. "Damit schieben wir den zunehmenden Begehrlichkeiten von Immobilienspekulanten, mit Abbrüchen viel Geld zu machen, einen Riegel vor – auch zum Schutz der Mieter", so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SP). (gem)