Wien

Ab jetzt 80 Filme aus Österreich im Mondschein genießen

Über 110 Kurzfilme aus Österreich und weiteren Ländern laufen ab sofort auf dem Kurzfilmfestival "dotdotdot". Sonntagabend ist Eröffnungsparty.

Heute Redaktion
An 15 Abenden werden Filme "gerahmt von Mondschein, Grillenzirpen und Fledermaus-Flugmanövern" gezeigt.
An 15 Abenden werden Filme "gerahmt von Mondschein, Grillenzirpen und Fledermaus-Flugmanövern" gezeigt.
Olga Pohankova © dotdotdot

Zur Eröffnung des 13. internationalen Open Air Kurzfilmfestivals im Wiener Volkskundemuseum (Josefstadt) sind am Sonntag ab 20.00 Uhr alle Kinoliebhaber eingeladen auf Willkommen-Drinks, ein humorvolles Filmprogramm und interessante Blicke auf Beiträge zum Thema des Abends namens "Affairs of the Art".

Ab sofort verwandeln sich jeden Sonntag, Montag und Dienstag an insgesamt 15 Sommerabenden bis 30. August die barocken Mauern des Volkskundemuseums in Kinoleinwände. "Gerahmt von Mondschein, Grillenzirpen und Fledermaus-Flugmanövern", beschreibt die Festivalleitung die Atmosphäre des Events. Zu den Filmen werden nächtliche Filmgespräche angeboten, bei denen Zuschauer und Filmschaffende ins Gespräch kommen werden. In den wöchentlich veranstalteten Workshops im Kinogarten können außerdem werdende Regisseure ihr Wissen und Können ausbauen.

Würdigung des weiblichen Filmschaffens steht dieses Jahr im Fokus

Im Fokus der diesjährigen Ausgabe des Festivals steht das filmische Schaffen von Frauen. Darauf verweist bereits der Titel des Festivals "A wild patience has taken me this far" (etwa: eine wilde Geduld hat mich soweit geleitet). Er ist dem Gedicht Integrity von 1978 der US-amerikanischen Schriftstellerin, Dichterin und queer-feministischen Aktivistin Adrienne Rich entnommen. Das Engagement der Aktivistin wird damit gewürdigt, sie hat viele nachfolgende Künstlerinnen inspiriert und ihnen einen Teil des steinigen Weges, den weibliche Filmschaffende zu gehen haben, erkämpft.

Gezeigt wird eine Kunst, die mit zynischer Politik unvereinbar ist

Die unbestechliche Haltung von Adrienne Rich als Künstlerin wurde 1997 deutlich, als sie einen gewichtigen Preis mit dem Argument ablehnte: „Ich kann keinen Preis von Präsident Clinton oder dem Weißen Haus annehmen, denn das, wofür Kunst steht, wie ich sie verstehe, ist mit der zynischen Politik dieser Regierung unvereinbar.“ Mit Adrienne Rich als Leitstern des diesjährigen Festivals setzen die Veranstalter ein starkes Signal und man darf auf die Filmauswahl gespannt sein, die sie rund um das Motto gruppiert haben. Unter der Überschrift von Adrienne Rich trägt jeder Abend zusätzlich einen eigenen Titel, der die Filmauswahl der drei bis zehn Filme pro Abend beschreibt.

dotdotdot: geheime Zeichen, Morsealphabet und offene Sätze

Und was bedeutet eigentlich "dotdotdot"? "Im Morsealphabet stehen drei kurze Signale (engl. dot) für den Buchstaben S wie in short oder short film festival. Am Ende eines Satzes stehen drei Punkte für das, was nicht ausgesprochen wird, für Auslassungen und offene Fragen. Frei nach dem Festival-Credo von dotdotdot, an dessen Ende drei Punkte stehen, lässt das Programm Leerstellen, an denen sich Diskussionen entzünden können, und öffnet Räume zum Denken, Reden und Tun", erklären die Festivalmacher.

Als erstes Filmfestival in Österreich wendet dotdotdot schwerpunktmäßig inklusive Strategien an. Damit sollen Menschen aller Altersklassen, mit und ohne Behinderungen, mit und ohne Budget beim Festival zusammengebracht werden und miteinander ins Gespräch kommen.

FESTIVALERÖFFNUNG
Sonntag 31. Juli ab 20:00 Einlass & Welcome Drinks
20:30 Begrüßung & Filmprogramm
Volkskundemuseum Wien
Laudongasse 15-19, 1080 Wien
Tickets für die Filmvorführungen: 6 Euro/8 Euro
Das kompette Programm findest du hier.

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