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Sprit-Kollaps: Nach Diesel geht jetzt auch Benzin aus

Ob in Wien oder in Niederösterreich, ob Benzin oder Diesel: Tankstellen geht am Tag vor Einführung der CO2-Steuer der Sprit aus.

Leo Stempfl
An zahlreichen Tankstellen war am Freitag entweder kein Benzin oder kein Diesel mehr zu haben.
An zahlreichen Tankstellen war am Freitag entweder kein Benzin oder kein Diesel mehr zu haben.
Leserreporter

Die Befürchtungen wurden wahr. Am Samstag wird in Österreich eine CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe eingeführt. Pro Liter Benzin werden das 8,2 Cent, bei Diesel 9 Cent sein. Die 50-Liter-Tankfüllung verteuert sich damit um 4,09 (Benzin) bzw. 4,50 Euro (Diesel). Schlagend wird das aber erst ab 12 Uhr, denn Tankstellen dürfen nur ein Mal täglich ihre Preise anheben. Zudem gilt die neue Steuer nicht auf die bereits eingelagerten Bestände, sondern nur auf neue Lieferungen.

Experten rechnen deswegen bis Sonntag mit einem regelrechten Ansturm jener, die kurz davor noch ihr Auto volltanken wollen. "Heute"-Leser berichteten von Menschen, die mit Kanistern an den Zapfsäulen Schlange standen. Mancherorts reichten schon am Donnerstag die Auto-Kolonnen bis auf die Straße zurück, wodurch andere Verkehrsteilnehmer behindert wurden.

Tankstellen geht Sprit aus

In den Feierabend-Stunden vor dem Wochenende mussten viele Autofahrer aber wieder unverrichteter Dinge abziehen. Gleich mehrere Leserreporter meldeten sich bei der "Heute"-Redaktion, weil immer mehr Tankstellen nicht nur der Diesel, sondern sogar schon das Benzin ausgeht.

Bei der Jet in Groß Enzersdorf gab es demnach zumindest ab 18 Uhr keinen Diesel mehr. Kurz zuvor ging schon der Eni in Neunkirchen der Diesel aus. Bei der Shell in Wiener Neustadt fiel wohl eine Lieferung aus, schon um 17 Uhr gab es kein Benzin mehr.

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    Bei der Jet in Groß Enzersdorf gab es zumindest ab 18 Uhr keinen Diesel mehr.
    Bei der Jet in Groß Enzersdorf gab es zumindest ab 18 Uhr keinen Diesel mehr.
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    Run, stärker als erwartet

    Dass gegen Ende des Tages viele Tankstellen "trockenlaufen" könnten, wurde schon im Vorhinein befürchtet. Die Verkaufsmengen hatten sich in den vergangenen Tagen verdoppelt oder gar verdreifacht, erklärt Bernd Zierhut, Geschäftsführer der Doppler Gruppe mit ihren 265 Turmöl-Tankstellen. "Es ist ein Run, der stärker ist, als wir ihn erwartet haben."

    Die Logistik käme mit der Nachbeschaffung nicht mehr nach, "weil wir nicht so viele Tankfahrzeuge haben". Beispiel: Kirchberg an der Pielach (NÖ), wo ein Mal in der Woche Sprit-Nachschub kommt. "Jetzt müssten wir", so Zierhut, "jeden Tag mit einem Tankwagen hinfahren. Das geht nicht mehr." Mehr dazu hier.

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