Coronavirus
9 Impfstoffe – das ist der richtige für den Booster
Aktuell gibt es neun Impfstoffe gegen das Coronavirus. Doch je nach Alter, erhaltenen Dosen und Infektion ist ein anderes Vakzin empfehlenswert.
Fünf Hersteller und neun verschiedene Impfstoffe sind aktuell in Österreich verfügbar, zugelassen und werden verimpft. Im 3. Jahr der Pandemie gibt es nun aber unzählige verschiedene Kombinationen an Immunschutz, der in der Bevölkerung vorherrscht. Manche sind nur genesen, manche geimpft und genesen, einige wenige nichts davon und andere hingegen nur geimpft – zwischen ein und vier Mal, in unterschiedlichen Abständen und Altersklassen.
Immerhin: Auf der "impfservice.wien"-Website der Stadt Wien gibt es einen einfachen Impfterminrechner. Die Wahl des Vakzins obliegt aber jeder Person selbst. Zu welchem also soll man greifen? Der ORF hat hierzu mit der Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien gesprochen, die auch Mitglied im Nationalen Impfgremium ist.
Neuer Booster
Wie berichtet, sind am Dienstag die ersten 751.680 Dosen des Corona-Impfstoffs, der auf dem derzeit in der EU dominanten Subtyp BA.4/5 basiert, von Biontech/Pfizer angekommen. Seit Freitag werden sie an die Bundesländer ausgeliefert, bereits ab Samstag ist er in den niederösterreichischen Landesimpfzentren verfügbar.
Ab Dienstag ist er auch an den Wiener Impfstellen verfügbar. "Man muss das nicht extra bei der Terminanmeldung angeben. Man kann sich den Impfstoff einfach vor Ort im Impfzentrum aussuchen. Verimpft wird er - entsprechend der EMA-Zulassung - als dritte Impfung oder als Auffrischungsimpfung", erklärte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker.
Dieser Impfstoff, sowie jener – bereits wieder überholte – Biontech/Pfizer-Booster gegen die BA.1-Variante, seien nur für die vierte Dosis zugelassen, erklärt Redlberger-Fritz. Das vollständig abgeschlossene Grundschema umfasse die ersten drei Impfungen.
Protein-Impfstoffe verfügbar
Wer jedoch erst zwei Dosen erhalten hat (nur 57 Prozent sind aktuell geboostert), kann auch auf die proteinbasierten Präparate der Hersteller Novavax und Valneva zurückgreifen. So oder so: "Der Schutz vor der schweren Infektion wird durch jede Impfung induziert", wird die Virologin auf "orf.at" zitiert.
Die angepassten Vakzine hätten jedoch den Vorteil, "zusätzlich einen wahrscheinlich besseren Impfschutz vor der symptomatischen Infektion" zu haben. Sich jetzt auffrischen zu lassen sei wichtig, um während eines möglichen Höhepunkts einer Welle Menschen aus der Rechnung herauszunehmen und zu einen Puffer aufzubauen.
An Mäusen erprobt
Damit der BA.4/BA.5-Booster aber so "schnell" zugelassen werden konnte, stützte man sich bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA auf klinische Studien des BA.1-Impfstoffes, bei dem eine erhöhte Immunreaktion auf die Omikron-Mutation nachgewiesen wurde. Die neue Variante unterscheidet sich nur minimal von dieser Version, wurde jedoch nur an Mäusen getestet. Klinische Studien mit Menschen sind noch in Arbeit.
Nun wurde in Österreich allerdings bereits eine neue Mutation, BJ.1, nachgewiesen. Auch BA.1 gibt es kaum noch in freier Wildbahn. BA.4/BA.5 könnte also bald ebenfalls wieder verdrängt werden.