Österreich

870 Mio. Euro für Wiener Energieversorgung

Heute Redaktion
Teilen
In den nächsten fünf Jahren investiert 870 Millionen Euro, unter anderem in Photovoltaik und den Ausbau an E-Ladestationen. (c) Wien Energie/ Michael Appelt
In den nächsten fünf Jahren investiert 870 Millionen Euro, unter anderem in Photovoltaik und den Ausbau an E-Ladestationen. (c) Wien Energie/ Michael Appelt
Bild: zVg

Die Wien Energie investiert kräftig in Versorgungssicherheit und Erneuerbare Energielösungen. Bis 2023 sollen 870 Mio. Euro unter anderem für Photovoltaik und E-Ladestationen eingesetzt werden.

In den nächsten fünf Jahren investiert die Wien Energie 870 Millionen Euro in Versorgungssicherheit, Erneuerbare Energielösungen und Innovation. Davon gehen im Zuge einer "Solaroffensive" alleine rund 100 Millionen Euro in den Ausbau von Photovoltaikflächen und weitere 15 Millionen Euro in die Errichtung von 1.000 neuen öffentlichen Elektrotankstellen.

Bis zum Jahr 2030 plant Wien Energie eine zusätzliche installierte Photovoltaik-Leistung von 600 Megawatt. Das entspricht einer Fläche von rund 1.300 Fußballfeldern oder rund zehnmal dem Bezirk Wien-Mariahilf.

"Solaroffensive für Wien"

Seit der Ökostrom-Novelle 2017 ist es Stadtbewohnern erstmals möglich, auf diese Form der erneuerbaren Energie aktiv zuzugreifen. "Mit den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde die Basis zur Errichtung von Solaranlagen auf Dächern von Mehrparteienhäusern gelegt. Als Wien Energie haben wir rasch ein markttaugliches Modell entwickelt, nun werden im Frühjahr gemeinsam mit Wohnbaugesellschaften die ersten Projekte baulich umgesetzt", so der Vorsitzende der Wien Energie-Geschäftsführung Michael Strebl.

In den nächsten Jahren sollen viele Dächer zu Kraftwerken werden. Damit können Mieter und Eigentümer von Wohnungen in Wien dann Solarstrom direkt vom gemeinsamen Hausdach nutzen und so die eigene Stromrechnung entlasten.

Gemeinschafts-Photovoltaik auf bis zu 6.800 Wiener Häusern denkbar

Obwohl theoretisch jede mit Sonne bestrahlte Fläche für Photovoltaik nutzbar sei, seien in der Praxis jedoch nur Flächen, die zu vertretbaren Kosten für Solarstrom genutzt werden können, sinnvoll. Laut Statistik Austria gab es 2011 in Wien rund 154.000 Wohnhäuser. Davon sind rund 68.000 Mehrfamilienhäuser.

Aus Sicht von Wien Energie könnte auf bis zu zehn Prozent, also 6.800 dieser Mehrfamilienhäusern eine Gemeinschafts-Photovoltaik-Anlage entstehen. Das könnten auch bereits bestehende Wohnhäuser sein, wie Gemeindebauten, Genossenschaftsanlagen oder klassische Zinshäuser, heißt es bei Wien Energie.

1.000 neue E-Ladestellen bis 2020

Im Auftrag der Stadt Wien hat Wien Energie im Februar mit dem Ausbau von 1.000 neuen öffentlichen Ladestellen für E-Autos begonnen. Bis Ende 2020 soll so ein flächendeckendes Netz im Stadtgebiet geschaffen werden. Dafür investiert die Wien Energie 15 Millionen Euro.

In mehreren Bezirken, etwa Neubau und Floridsdorf, werde bereits gebaut, hier sollen ersten Ladestationen werden im April in Betrieb gehen. Bis Mitte des Jahres sollen 230 neue öffentliche Ladestellen mit jeweils 11 Kilowatt Leistung zum beschleunigten Laden in ganz Wien entstehen. Bereits in Betrieb hat Wien Energie rund 550 Ladestellen in Garagen, Einkaufszentren und am Flughafen Wien.

Schwerpunkt auf Bürgerbeteiligung

Um Projekte in Wien finanzieren zu können, setzt die Wien Energie auch auf Bürgerbeteiligung. Seit Herbst 2017 wurden 8.000 Gutscheinpakete von Wien Energie-Kunden geordert und so zwei Million Euro in die Elektromobilität investiert.

Ein Mitspracherecht haben die Bewohner auch beim Forschungs- und Innovationsprojekt "Viertel Zwei" (Leopoldstadt). Hier werden zusammen mit den Bürgern neue, digitale Tarifmodelle bei Strom erprobt werden.

(lok)