Coronavirus
86 Prozent der Wiener Intensivpatienten nicht geimpft
Abermals belegen die Zahlen: Die überwältigende Mehrheit – 62 von 72 – der Intensivpatienten ist nicht ausreichend gegen Corona geimpft.
Wie die "APA" erfragte, liegen auf den Wiener Intensivstationen aktuell 72 Patienten, die dort wegen ihrer Corona-Erkrankung mit dem Tod ringen. Noch dramatischer als die reinen Zahlen ist der Anteil derer, deren Behandlung wohl vermieden hätte werden können. Denn nur 13,9 Prozent von ihnen sind ausreichend gegen Corona geimpft.
Dem gegenüber stehen somit 86,2 Prozent, also 62 der 72 Personen, die nicht (bzw. nicht ausreichend) gegen Covid-19 immunisiert sind. Dazu zählt, wer nur eine Impfung bekommen hat, nur genesen und/oder ungeimpft ist.
Auf der Normalstation zeigt sich ein ähnliches Bild. Dort sind mit 68,2 Prozent mehr als zwei Drittel nicht ausreichend geimpft. Dabei ist aber zu bedenken, dass die Ungeimpften nur 25 Prozent der impfbaren Bevölkerung ausmachen.
"Omikron doch nicht so mild"
Noch deutlicher wird dieser Unterschied bei der Inzidenz der Personen auf Intensivstationen nach Immunstatus. Wie eine Grafik der Stadt Wien zeigt, beträgt die Intensiv-Inzidenz in der Altersgruppe 60+ bei den Ungeimpften 43, bei den Geimpften 1. In der Altersgruppe darunter (30-59 Jahre) beträgt die Intensiv-Inzidenz bei den Ungeimpften 18, bei den geimpften wieder lediglich 1.
Angesichts der rasant steigenden 7-Tages-Inzidenz bei den Neuinfektionen könnte sich die Lage auf den Intensivstationen noch weiter verschärfen. Denn es gibt "sehr viele Anhaltspunkte, dass Omikron doch nicht so mild ist, wie wir uns das gerne wünschen", sagte etwa GECKO-Experte Bergthaler. Und jene Variante macht mittlerweile bis zu 95 Prozent aller Fälle aus.
Auch bei der reinen Infektions-Inzidenz geht der Löwenanteil auf jene mit nicht ausreichendem Immunschutz zurück. Bei der größten Bevölkerungsgruppe der 18- bis 59-Jährigen liegt sie bei 2.210, bei jenen mit ausreichendem Immunschutz hingegen nur 138.