15 Monate teilbedingt
83-Jährige mit Insulin getötet – Pfleger verurteilt
Ein Pfleger hat seiner Patientin die Höchstdosis an Insulin verabreicht, ohne vorher den Blutzuckerspiegel zu messen. Nun wurde der Serbe verurteilt.
Heikler Prozess nach einem Todesfall im Bezirk Krems-Land: Einem 24-Stunden-Pfleger wurde grob fahrlässige Tötung vorgeworfen. Anwesend war der Angeklagte beim Prozess am Landesgericht in Krems nicht.
Der 64-jährige Serbe hatte die Frau rund um die Uhr in ihrem Zuhause betreut. Heuer im Winter kam es zum Drama: Ab dem 12. Februar soll der Mann, bislang in Österreich unbescholten, der Seniorin trotz Nahrungskarenz (Anm.: Verzicht auf Nahrungsaufnahme wegen diagnostischen Gründen) weiter Insulin gespritzt haben. Laut Anklage soll der 64-Jährige zudem keine Blutzuckermessungen bei der Frau durchgeführt haben. Dem Gutachten zufolge muss er der Frau dreimal die Höchstdosis Insulin gespritzt haben – das führte schließlich zum Tod der 83-Jährigen.
Bei Prozess abwesend
Dem Prozess gegen ihn wollte sich der Serbe nicht persönlich stellen. Kurz nach dem Tod der Pensionistin teilte er der Polizei lediglich mit, dass er seit zwei Jahren Insulin an Patienten verabreiche und sich keiner Schuld bewusst sei. Das Urteil fiel heute ohne den Angeklagten: 15 Monate teilbedingt, fünf muss er in Haft.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 64-jähriger serbischer Pfleger wurde wegen grob fahrlässiger Tötung verurteilt, nachdem er einer 83-jährigen Patientin ohne Blutzuckermessung die Höchstdosis Insulin verabreicht hatte, was zu ihrem Tod führte
- Der Pfleger, der beim Prozess abwesend war, erhielt eine Strafe von 15 Monaten, von denen er fünf Monate in Haft verbringen muss