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80 Prozent der Österreicher für Sterbehilfe
Eine deutliche Mehrheit der österreichischen Bevölkerung spricht sich für eine Liberalisierung der Sterbehilfe aus.
80 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen wünschen sich einen liberaleren Umgang beim Thema Sterbehilfe. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Integral.
Die Mehrheit begrüßt die VfGH-Entscheidung zum selbstgewählten Sterben bei schwerer Krankheit und fast jeder Zweite würde selbst Sterbehilfe in Anspruch nehmen.
Deutliche Ergebnisse
Die Österreichische Gesellschaft für ein humanes Lebensende (ÖGHL) hat über das Meinungsforschungsinstitut INTEGRAL 1.000 ÖsterreicherInnen (16-69 Jahre, 2 Wellen), über ihre Einstellung zur Sterbehilfe befragt. Die Ergebnisse hätten nicht deutlicher in Richtung Selbstbestimmungsrecht am Lebensende gehen können:
80 Prozent finden die jüngste Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs gut, wonach das Verbot der "Hilfe bei der Selbsttötung" gegen das Selbstbestimmungsrecht verstößt und damit verfassungswidrig ist. Womit ab 1.1.2022 Sterbehilfe in Österreich grundsätzlich erlaubt ist. Eine klare Zustimmung, die über das ganze Bundesgebiet in allen Bildungs-, Einkommensschichten und Altersgruppen annähernd gleich hoch ist, heißt es in einer Aussendung der ÖGHL.
Ein Drittel (32%) der ÖsterreicherInnen wünscht sich die rechtliche Möglichkeit, eine Vorab-Sterbeverfügung anzuordnen, insbesondere für den Fall von Krankheiten wie z.B. Demenz (Alzheimer, usw.).
Rund ein Viertel (23%) meint, dass auch aktive Sterbehilfe erlaubt sein sollte. Nur 9 Prozent der ÖsterreicherInnen möchten noch gerne am alten Verbot der Sterbehilfe (aus dem Jahre 1934) festhalten.
47 Prozent würden selbst Sterbehilfe in Anspruch nehmen
Eine Minderheit von elf Prozent wünscht sich ein neues Gesetz, das Sterbehilfe wieder erschwert – auch auf die Gefahr hin, dass auch dieses Gesetz wieder als verfassungswidrig erkannt und aufgehoben werden würde. Hingegen verlangt eine Mehrheit von 53 Prozent, dass das Parlament jetzt ein neues Gesetz verabschiedet, welches das Recht auf Sterbehilfe stärkt.
Knapp jede/-r Zweite (47%) kann sich vorstellen, einmal selbst Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Am wenigsten vorstellbar ist das naturgemäß für die Gruppe der unter 30jährigen, wobei sich auch diese Menschen zu 40% für die Möglichkeit der Sterbehilfe in ihrem späteren Leben aussprechen. Ein Drittel (32%) der ÖsterreicherInnen sind sich bei dieser Frage unschlüssig.