Vergleich zu Deutschland
70 % teurer! Hammer-Preise in heimischen Supermärkten
Der VKI hat Supermarktpreise verglichen. Im Vergleich mit Deutschland sind Lebensmittel in Österreich im Schnitt um 20 Prozent teurer.
Beim Einkauf im Supermarkt musst du hierzulande deutlich tiefer in die Tasche greifen als die deutschen Nachbarländer. Laut einer Analyse vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) zahlt man in Österreich im Schnitt bis zu 20 Prozent mehr. Billiger als in Deutschland sind Lebensmittel nur selten.
Grund dafür ist laut VKI die Marktmacht der großen Player. Die vier größten Ketten Hofer, Lidl, Billa und Spar beherrschen 95 Prozent des Marktes. Gleichzeitig gibt es in keinem anderen EU-Land eine derart hohe Filialdichte.
Die Liste mit den Hammerpreisen im Vergleich zu Deutschland:
Aktuellen Statistik Austria-Zahlen zufolge sind Nahrungsmittel im Jahresvergleich um 2,1 Prozent gestiegen – stärker also als die durchschnittliche Inflation. Restaurants und Hotel – eine wichtige Kategorie vor den Ferien – sind im Preis um 6 Prozent gestiegen. Laut den Inflationsdaten für November sind einige Nahrungsmittel aber stark im Preis gestiegen. So ist Butter um 20,8 Prozent teurer, Butter 25,1 Prozent und Rosinen sogar knapp 43 Prozent.
Naturjoghurt bis zu 70 Prozent teurer
Je nach Supermarkt ist Österreich im Vergleich zu Deutschland im Durchschnitt um 15 bis 20 Prozent teurer. Besonders große Preisunterschiede stellte der VKI bei Milchprodukten fest.
Naturjoghurt kostet im Billigsegment, aber auch bei Bio, teilweise um 50 bis 70 Prozent mehr, egal ob Diskonter oder Supermarkt. Bio-Butter ist in Österreich zwar um 3 Prozent billiger als in Deutschland, Billigbutter aber um 17 Prozent teurer. Ein Liter Vollmilch kostet um 20 bis 30 Prozent mehr.
Im November erhob der VKI die Preise von rund 200 Artikeln in Supermärkten im Grenzgebiet von Deutschland, Österreich und Italien. Die Preise verglichen die Verbraucherschützer einerseits in den jeweiligen Produktsegmenten miteinander, andererseits mit ähnlich sortierten Händlern: Lidl Österreich mit Lidl Deutschland, Hofer mit Aldi Süd, Spar mit Globus und Billa+ mit Edeka.
Extrem teuer sind bei uns etwa Nudeln: Die günstigste Pasta kostet hierzulande zum Teil um 25 Prozent mehr als in Deutschland. In Italien ist Pasta im Durchschnitt im Vergleich zu Österreich um die Hälfte günstiger.
Das sind die Gründe für die Mega-Preise
VKI sieht den Grund für die höheren Preise in der hohen Marktkonzentration hierzulande –Personalkosten, Filialdichte, Topografie oder Bio-Anteil spielten keine Rolle. Je weniger Wettbewerb, desto höher das Preisniveau.
Die Konsumentenschützer drängen auf mehr Transparenz. Würde der Handel Preisdaten an eine unabhängige Stelle melden, könnten eine Transparenzdatenbank und Apps dabei helfen, fairere Preise zu erreichen.
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Auf den Punkt gebracht
- Lebensmittel sind in Österreich im Vergleich zu Deutschland im Schnitt um 20 Prozent teurer, wobei besonders große Preisunterschiede bei Milchprodukten festgestellt wurden.
- Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) sieht die Ursache für die höheren Preise in der hohen Marktkonzentration, da die vier größten Supermarktketten 95 Prozent des Marktes beherrschen, und fordert mehr Transparenz zur Erreichung fairerer Preise.