Politik
62 Fotos Edtstadler wegen Outfits sexistisch attackiert
Am Mittwoch kam es im Bundesrat zu einem Sexismus-Eklat. SPÖ-Abgeordneter Stefan Schennach äußerte sich über die Kleidung von Karoline Edtstadler.
Am Mittwoch fand die 942. Sitzung des Bundesrates statt. Unter anderem waren auch das Entlastungspaket gegen die Teuerung und der Klimabonus Thema. Für viel Wirbel sorgte allerdings die Rede von Stefan Schennach (SPÖ).
SPÖ-Politiker kritisiert Fotos in Broschüre
Er sprach zu Beginn Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler direkt an: "An einem gewissen Selbstbewusstsein fehlt es Ihnen nicht. Ich habe ihre Broschüre aufmerksam gelesen. Und dann habe ich gedacht, irgendwas fällt mir auf. Und dann habe ich zum Zählen angefangen: 62 Fotos der Frau Bundesministerin. Was mich beeindruckt hat, ist nicht nur die Bandbreite ihrer Garderobe, sondern auch das ihr Hund es hinein geschafft hat."
Video: Der Sexismus-Sager im Bundesrat
Gemeint ist die Broschüre "Die Konferenz zur Zukunft Europas in Österreich". Weiters fügte er schmunzelnd an: "Wenn du so etwas machst, bewirbst du dich für eine andere Funktion. Ich würd sagen, es ist ist eine Bewerbungsunterlage, aber es ist ok."
"Ich hätte mir das von Ihnen nicht erwartet"
Karoline Edtstadler reagierte mit äußerst kritischen Worten: "Ich möchte meine persönliche Enttäuschung über ihren Eingang der Rede zum Ausdruck bringen. Ich hätte mir das eigentlich von Ihnen nicht erwartet. (...) Wenn man viel unterwegs ist, entstehen Fotos und wir haben nur einen Teil aufgenommen in diesem Bericht. Es sind auch Europagemeinderäte und Europagemeinderätinnen abgebildet. Was ich übergriffig finde, ist, dass Sie über die Bandbreite meiner Garderobe reflektieren. Und da zeigt sich leider, wie Frauen in der Politik behandelt werden."
Darüber hinaus wurde die ÖVP-Ministerin äußerst emotional: "Ich hab noch nie von irgendjemanden gehört, welche die Farbe Krawatte hat und ob die Auswahl des Sakkos heller oder dunkler ist. Und ich möchte das zum Anlass nehmen, um ein klares Statement zu setzen, dass mit Frauen in der Politik anders umgegangen wird als mit Männern."
Schennach entschuldigte sich danach: "Es gibt keine Bemerkungen in meinen Reden über die Garderobe und ich möchte mich aufrichtig bei Ihnen entschuldigen. Das war nicht richtig und ich hoffe Sie können diese Entschuldigung annehmen."