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58.000 Ekel-Dateien,aber TV-Star muss wohl nie in Knast
Florian Teichtmeister drohen wegen Besitz von Kinderporno-Dateien bis zu zwei Jahre Haft. Doch der TV-Star wird wohl keinen Tag im Gefängnis sein.
Der tiefe Fall von Florian Teichtmeister erschüttert weiterhin ganz Österreich und sorgt dabei nicht nur in heimischen Medien für Gesprächsstoff und Schlagzeilen, sondern weltweit! Der 43-jährige Wiener hat sich als Schauspieler nämlich auch international einen Namen gemacht und stand für zahlreiche TV- und Kino-Filme vor der Kamera.
So spielte Teichtmeister nicht nur in Fernsehserien wie "Kommissar Rex", "SOKO Kitzbühel", "Tatort" oder "Die Toten von Salzburg" mit, sondern übernahm zuletzt etwa auch im Historiendrama "Corsage" eine größere Rolle. In dem Film von Regisseurin Marie Kreutzer verkörperte der Wiener Kaiser Franz Joseph – und erntete dafür durchwegs positive Kritiken. Der Film wurde 2022 sogar als österreichischer Kandidat für die Oscarverleihung 2023 ausgewählt.
Prozess-Beginn am 8. Februar
Doch seit dem 13. Jänner 2023 steht der Bühnen-Star vor den Trümmern seiner Karriere! Denn an diesem 13.01.2023, ein Freitag, wurde bekannt, dass Teichtmeister wegen Besitzes pornografischer Darstellungen von Minderjährigen angeklagt worden ist. Und der 43-Jährige wird sich dafür am 8. Februar vor dem Landesgericht für Strafsachen in Wien verantworten müssen.
Wegen 58.000 Kinderporno-Dateien angeklagt, hat der Wiener nun seine Engagements im Burgtheater verloren – und auch der ORF ging sofort auf Distanz. Der renommierte Gerichtspsychiater Peter Hofmann hat bereits in die seelischen Abgründe von Florian Teichtmeister geblickt – "Heute" liegt das Dossier vor. Und das geheime Psycho-Gutachten über den TV-Star belegt: Teichtmeister wusste, was er tat!
Reumütiges Geständnis
Aus Ermittlerkreisen heißt es, die Beweislast, die den Wiener vor Gericht erwarten wird, sei erdrückend! Laut seinen Anwälten wird der 43-Jährige bei seinem Prozess im Februar voll geständig sein. Im Falle einer Verurteilung wegen Besitz von Kinderpornografie drohen dem Schauspieler bis zu zwei Jahre Haft. Allerdings: ein reumütiges Geständnis wäre wohl ein wesentlicher Milderungsgrund – und ein solches will Teichtmeister auch ablegen.
Wie sein Anwalt Michael Rami gegenüber "Heute" betont, zeigte sich sein Klient im gesamten Ermittlungsverfahren geständig und hat immer mit den Behörden kooperiert. "Er befindet sich seit zwei Jahren in psychologischer Behandlung, mit deren Hilfe es ihm gelungen ist, seine seelischen Probleme aufzuarbeiten, die ihn zum Besitz der besagten Dateien gebracht hatten" – "Heute" berichtete.
Experten rechnen jedenfalls fest damit, dass der Wiener TV-Star mit einer weitaus geringeren, bedingt nachgesehenen Strafe davonkommt. Sie gehen sogar davon aus, dass der Schauspieler gar nicht erst ins Gefängnis muss – und zwar keinen einzigen Tag! Für Florian Teichtmeister gilt die Unschuldsvermutung.
Nächster Schauspieler im Visier
Unterdessen ist am Dienstag bekannt geworden, dass ein weiterer Schauspieler im Fokus der Ermittlungen steht – er soll laut "Standard" "immer wieder durch sexuelle Belästigungen auffällig geworden" sein. Auch er war wie Teichtmeister im Cast von Marie Kreutzers "Corsage" – die Vorwürfe sollen sich aber nicht auf die Dreharbeiten beziehen.
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Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien sei in Bezug auf diesen Fall allerdings kein Verfahren anhängig. Ein Sprecher der Produktionsfirma Film AG betonte gegenüber der Nachrichtenagentur APA am Dienstag: "Natürlich nehmen wir solche Vorwürfe ernst, auch wenn sie nichts mit der Produktion des Films 'Corsage' direkt zu tun haben."
Die Regisseurin Kreutzer habe im Sommer vergangenen Jahres dazu ausführlich Stellung genommen. "Sie hat bereits damals sowohl mit dem Schauspieler als auch mit vielen Hinweisgebern versucht, den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Wir hatten am Montag noch einmal ein ausführliches Gespräch mit dem Schauspieler. Auch dieses Gespräch hat für uns keinen neuen Informationsstand gebracht."
10.000 Verdachtsfälle in Österreich
Fest steht: Florian Teichtmeister ist kein Einzelfall! Noch nie zuvor hat es in Österreich so viele Anzeigen wegen der Darstellung sexuellen Kindesmissbrauchs gegeben. Die Polizei kommt fast nicht nach – "Heute" berichtete. Alleine aus den USA sind 10.000 Verdachtsfälle in Österreich gemeldet worden – fast doppelt so viele wie 2021. 780 Tatverdächtige wurden ausgeforscht – bisher!