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Geldstrafe, weil Eltern Kinder in Wiener Schule bringen

Wer seine Kinder vor einer Schule in Wien-Favoriten aus dem Auto aussteigen lässt, muss, dank des Elternvereins, mit einer Strafe von 58 Euro rechnen.

Rhea Schlager
Der 35-Jährige entging knapp einer Strafe.
Der 35-Jährige entging knapp einer Strafe.
privat

Manche Erwachsene sind darauf angewiesen, ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule zu bringen. In einer Wiener Volksschule in Favoriten kann das aber nun 58 Euro Strafe kosten, wie der 35-jährige Wiener Nihad M. gegenüber "Heute" erzählt.

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    Der 35-Jährige entging knapp einer Strafe.
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    "Ich hab meine 6-jährige Tochter heute mit dem Auto in die Volksschule gebracht und bin dieses Mal einer Strafe entgangen", erzählt der Vater. Ein anderer Mann schien allerdings nicht so viel Glück gehabt zu haben. Als Nihad M. an der Bildungseinrichtung ankam, entdeckte er nämlich einen weiteren Vater, der mit einem Polizisten stritt. "Es ging um eine Anzeige, weil der Mann sein Kind vor der Schule rausgelassen hat", so der 35-Jährige.

    Kaum Parkmöglichkeiten

    Laut Nihad M. gibt es nur einen Parkplatz in der unmittelbaren Umgebung und dieser befindet sich in einer Sackgasse. "Da hab ich mich heute eingeparkt", erzählt er weiter. "Normalerweise ist der immer besetzt." Als er kurz darauf mit den Polizisten ins Gespräch kam, sollen diese dem 35-Jährigen gesagt haben, dass die Anordnung vom Elternverein kommt und sie als Gesetzeshüter somit ihrer Arbeit nachkommen müssen.

    Dennoch findet der Wiener diese Anordnung nicht richtig: "Man kommt ja mit dem Auto, weil man damit anschließend in die Arbeit fährt und nicht, weil einem das gerade Spaß macht. Besonders bei den momentanen Spritpreisen." Denn alle, die ihre Kinder nun vor der Schule aussteigen lassen würden, würden eine Strafe in der Höhe von 58 Euro bekommen, wie die Polizisten auf weitere Anfrage von Nihad M. gesagt haben sollen.

    Der 35-Jährige weiß nun nicht mehr, wo er seine Tochter zukünftig aussteigen lassen soll, erzählt er weiter. Nach seinen Angaben soll sich vor der Schule nämlich auch eine Ladezone befinden, in der man kurz stehen bleiben darf: "Also dürfte ich meine Sechsjährige dort doch aussteigen lassen." Dennoch wird er es sich wohl nun zwei Mal überlegen, ob es dieses Risiko wirklich wert ist.

    Keine Auskunft der Direktion

    Auf "Heute"-Anfrage gab die Stellvertreterin der Direktorin besagter Schule keine Auskunft über den Sachverhalt. Der Elternverein der GTVS Hertha-Firnberg-Straße 12 gab auf Nachfrage allerdings eine Stellungnahme ab.

    "Pandemiebedingt hatten wir in den letzten beiden Schuljahren einen stark eingeschränkten Präsenzunterricht", so der Elternverein. "Dieses Schuljahr starteten wir wie gewohnt und mit dem heurigen Schulstart konnten wir ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vor unserer Schule beobachten. Unsere Schule befindet sich am Ende einer Wohnstraße (Sackgasse) ohne Umkehrmöglichkeit."

    Gefährliche Situationen vorbeugen

    "Dadurch kam es zu teils gefährlichen Situationen (wilde Wendemanöver, überhöhte Geschwindigkeit in der Wohnstraße, Parken auf Gehsteigen, etc.), was uns seitens Elternverein veranlasst hatte, eine Arbeitsgruppe "Sicherer Schulweg" ins Leben zu rufen." Dabei sei wichtig, sowohl die Stimmen der Autofahrer zu hören, die ihre Kinder mittels Auto in die Schule bringen, als auch Eltern mit einzubinden, die ihre Kinder bereits alleine in die Schule gehen lassen.

    Die Arbeitsgruppe habe sich sowohl mit der Schule, als auch mit der Bezirksvorstehung des 10. Bezirks und der Landespolizeidirektion in Verbindung gesetzt, so der Elternverein weiter. "Es ist uns wichtig, eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. Die Kontaktaufnahme zur Polizeidienststelle führte in den letzten Tagen zu erhöhter Polizeipräsenz. Hierbei wird in erster Linie die Einhaltung der StVO (Wohnstraße) eingemahnt."

    Ziel der Arbeitsgruppe sei es, bis Weihnachten eine solide und tragfähige Lösung zu erarbeiten, die für alle Beteiligten akzeptabel ist und im Fokus die Sicherheit der Kinder gewährleistet.

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