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56 Quadratmeter kosten Wiener im Gemeindebau nun 800 €

Wiener Wohnen bittet nun drei Viertel seiner Mieter zur Kasse. Wegen der allgemein steigenden Kosten müssen auch die Gemeindebau-Bewohner mehr zahlen.

Maxim Zdziarski
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Der bekannteste Gemeindebau in Wien: Der Karl-Marx-Hof in Döbling (Symbolfoto).
Der bekannteste Gemeindebau in Wien: Der Karl-Marx-Hof in Döbling (Symbolfoto).
Sabine Hertel

Der Wiener Gemeindebau bietet seit knapp 100 Jahren leistbaren Wohnraum für hunderttausende Wiener. Doch seit Anfang April steigen die Mietkosten auch in den Gemeindewohnungen erheblich an – 6 Prozent müssen aufgrund der gesetzlich geregelten Inflationsanpassung mehr bezahlt werden. Die Mieter bekommen das jetzt besonders stark in ihren Geldbörsen zu spüren: Der Sprung ist deshalb so hoch, weil die Regelung aufgrund der Corona-Pandemie ein Jahr lang nicht umgesetzt wurde. Zudem mussten auch noch die Betriebskosten "angepasst" werden.

Wohnen für Alleinverdiener um 200 Euro teurer

Ein Gemeindebau-Bewohner (36) schildert seine eigene Situation im "Heute"-Gespräch wie folgt: "Die Energiekosten sind bei mir um rund 160 Euro gestiegen. Nun steigen auch die Wohnkosten um etwa 40 Euro." Für ihn bedeuten die aktuellen Umstände einen Fixkostenzuwachs von satten 200 Euro – statt den bisher üblichen 600, muss er nun stolze 800 Euro für seine 56 Quadratmeter große Gemeindewohnung bezahlen. Eine erhebliche Belastung für den Alleinverdiener.

"Und ich wohne lediglich in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Da will man sich gar nicht vorstellen, wie heftig die Kosten in einer größeren Wohnung steigen", erzählt der besorgte Wiener im "Heute"-Talk.

75 Prozent der Gemeindebau-Mieter zahlen jetzt drauf

Wiener Wohnen bestätigt auf "Heute"-Anfrage, dass die Kosten auch in den Wohnanlagen gestiegen sind. "Während es in den letzten drei Abrechnungsjahren bei den Betriebskosten keine großen Schwankungen gab, kam es 2021 zum Teil zu deutlichen Kostensteigerungen", erklärt die Pressestelle. Diese Preisanstiege und die Gebührenerhöhungen mit 1. Jänner 2022 machten auch eine Anpassung der Betriebskosten-Pauschalraten für rund drei Viertel der Wohnhausanlagen erforderlich.

Dies soll im nächsten Jahr die Anzahl der Nachzahlungen im Zuge der Betriebskostenabrechnung minimieren. "Bei knapp der Hälfte der Wohnhausanlagen besteht ein positiver Saldo und es wird zu einer Gutschrift kommen", heißt es seitens Wiener Wohnen. 

Mietzinse steigen auch bei Wiener Wohnen

Ein weiterer Preistreiber bei den Wohnkosten im Gemeindebau sind die vom Bundesministerium für Justiz am 31. März kundgemachten Erhöhungen der Richtwerte und Kategoriemietzinse – diese sind nämlich von 5,81 Euro auf 6,15 Euro pro Quadratmeter gestiegen: "Daraus ergeben sich zwangsläufig höhere Hauptmietzinse." 

Für viele Mieter bedeutet die aktuelle Preisspirale nur eines: Sie müssen an dem einen oder anderen Ende sparen, damit sie sich weiterhin ihre Wohnungen leisten können. Wann dieser Negativ-Trend ein Ende haben wird, ist derzeit nicht abzuschätzen.

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