Salzburg

Druck vom Chef – Parksheriff fälschte Strafzettel

Ein Salzburger Parksheriff musste sich am Donnerstag vor Gericht verantworten. Sie fotografierte alte Vergehen ab und stellte sie erneut in Rechnung.

Leo Stempfl
Durch mehrere Beschwerden kam man der Angestellten auf die Schliche. (Symbolbild)
Durch mehrere Beschwerden kam man der Angestellten auf die Schliche. (Symbolbild)
Sabine Hertel

Was viele nicht wissen: Auch, wer für eine private Firma im Rahmen der Parkaufsicht im Einsatz ist und Strafzettel verteilt, hat Beamtenstatus. Bei Vergehen kann man deswegen ganz schnell Mal wegen Amtsmissbrauch vor Gericht landen. Eine 36-jährige Salzburgerin musste das am Donnerstag am eigenen Leibe erfahren.

Sie steht im Verdacht, 55 Strafzettel gefälscht zu haben, so der "ORF Salzburg". Archivierte Parkverstöße soll sie einfach via Dienstcomputer aufgerufen, abfotografiert und erneut ausgestellt haben. Weil es bei einer solchen Anonymverfügung kaum Möglichkeiten zum Einspruch gibt, zahlten fünf Lenker die 25 Euro sogar.

Bis zu 5 Jahre Haft

Einige andere Autofahrer konnten aber nachweisen, dass sie zu jener Zeit nicht an jenem Ort parkten und beschwerten sich. So ist der Fall aufgeflogen. Der Strafrahmen beträgt zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft.

Vor Gericht gab sie sich laut "Salzburger Nachrichten" voll geständig. "Es tut mir furchtbar leid, was ich da getan habe." Sie sei auf die Idee gekommen, weil ihr Arbeitgeber Druck gemacht hat, "möglichst viele Parkstrafen auszustellen", so ihr Verteidiger.

Das Urteil: Ein Jahr bedingte Haft. Das Urteil ist rechtskräftig.

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